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Entspannung nach Tsunami-Alarm

12. April 2012

Nach den schweren Erdbeben vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra normalisiert sich die Lage dort. Auch Dutzende Nachbeben richteten offenbar keine größeren Schäden an. Doch auch in Mexiko bebte die Erde.

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Strand nach der Tsunami-Warnung in Phuket ,Thailand (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Einen Tag nach den beiden schweren Erdbeben und der Tsunami-Panik hat sich am Donnerstag die Lage entspannt. Tausende Menschen verbrachten die Nacht aus Vorsicht zwar im Freien. Doch auch mehr als zwei Dutzend teils deutlich spürbare Nachbeben verursachten nach ersten Berichten keine größeren Schäden.

Die Beben hatten nach Angaben der US-Erdbebenwarte eine Stärke von 8,6 und 8,2. Sie ereigneten sich am Mittwochmittag Ortszeit etwa 430 Kilometer vor der Westküste Sumatras in 33 Kilometer Tiefe. Warnungen vor einer möglichen Tsunami-Flutwelle im Indischen Ozean wurden allerdings nach wenigen Stunden wieder aufgehoben. Es gab lediglich Wellen mit einer Höhe von 60 bis 80 Zentimeter.

Betrieb an Touristenstränden wieder aufgenommen

An den thailändischen Touristenstränden auf Phuket und in Khao Lak ging der Betrieb nach dem Tsunami-Alarm und den vorsorglich angeordneten Evakuierungen ebenfalls normal weiter. "Die Warnsysteme haben gut funktioniert", sagte der Tourismusdirektor Thailands, Bang-orurat Shinaprayon. Auf Phuket war der Flughafen vorsorglich geschlossen worden. 15 Maschinen wurden umgeleitet. Am Abend wurde der Betrieb wieder aufgenommen.

Entspannung nach Tsunami-Warnungen

Dass die Auswirkungen des Bebens gering blieben, lag nach Angaben von Experten an der Art des Bebens: Die Erdplatten verschoben sich horizontal zueinander, es gab kein plötzliches Absacken des Meeresbodens. Dadurch entstand kein größerer Tsunami. Auch Gebäude können durch horizontale Verschiebungen ausgelöste Erschütterungen besser überstehen.

Nachbeben zu erwarten

Der indonesische Katastrophenschutz hatte aus der Hauptstadt Jakarta Expertenteams nach Sumatra entsandt, um Gebäude, Straßen und Brücken auf strukturelle Schäden zu untersuchen. Ein Gefängnis in Banda Aceh wurde bei dem Erdstoß beschädigt. Zudem soll eine Brücke eingestürzt sein. "Nach vorläufigen Berichten wurden vier Menschen leicht verletzt", sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes. Fünf Menschen waren in Banda Aceh in der ersten Panik über einen möglichen Tsunami offenbar an Herzattacken gestorben.

Die Beben waren auch in Singapur, Thailand, Malaysia und Indien zu spüren. In der sogenannten Sumatra-Subduktionszone schiebt sich die Australische Erdplatte mit einer Geschwindigkeit von etwa sechs Zentimetern pro Jahr unter die Sunda-Platte. Dadurch treten dort immer wieder sehr starke Erdbeben auf. In den kommenden Monaten sei mit weiteren Nachbeben zu rechnen, teilte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover mit.

Die Tsunami-Warnungen lösten Panik bei den Menschen aus (Foto: AP)
Die Tsunami-Warnung löste Panik bei den Menschen ausBild: dapd

Im Dezember 2004 hatte ein Erdbeben der Stärke 9,1 eine gigantische Flutwelle ausgelöst. Rund um den Indischen Ozean kamen etwa 230.000 Menschen ums Leben, etwa die Hälfte von ihnen in Aceh.

Erdbeben auch im Westen Mexikos

Wenige Stunden nach den Ereignissen vor der Küste Sumatras erschütterte ebenfalls ein Erdbeben der Stärke 6,5 den Westen Mexikos. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte lag das Epizentrum rund 42 Kilometer von der Hafenstadt Lázaro Cárdenas entfernt im Bundesstaat Michoacán. Opfer oder Schäden wurden zunächst nicht gemeldet.

Der Erdstoß war bis in die mehr als 320 Kilometer entfernte Hauptstadt, Mexiko-Stadt, zu spüren. Dort schwankten Hochhäuser und Hochspannungsmasten, Menschen liefen in Angst auf die Straßen. In der Region hatten sich in jüngster Zeit eine Reihe von Beben ereignet.

In Mexiko-Stadt liefen die Menschen aus Angst auf die Straße (Foto: Reuters)
In Mexiko-Stadt liefen die Menschen aus Angst auf die Straße (Foto: Reuters)Bild: Reuters

Bei einem Erdstoß der Stärke 7,4 waren Ende März zwei Menschen getötet und 13 weitere verletzt worden, tausende Wohnungen wurden beschädigt. Seitdem wurden hunderte Nachbeben im Südwesten und dem Zentrum Mexikos registriert.

GD/nis (dpa, dapd, afp, rtr)