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Entscheidung über US-Stützpunkte rückt näher

13. Januar 2005

In Bulgarien und Rumänien hat NATO-Oberbefehlshaber Jones Gespräche über die Nutzung von militärischen Einrichtungen geführt. Aus strategischem Interesse wollen die USA ihre Präsenz in der Region ausbauen.

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Amerikanische Kampfjets bald auch in Bulgarien stationiert?Bild: AP

Bei seinem Besuch in Sofia hat US-General James Jones das amerikanische Interesse an der militärischen Nutzung von Einrichtungen in Bulgarien hervorgehoben. Jones, der zugleich NATO-Oberbefehlshaber für Europa ist, erklärte, die Nutzung von Stützpunkten in der Region sei für die strategische Position der amerikanischen Luftwaffe und Flotte notwendig. Die günstige geografische Lage Bulgariens sowie die guten amerikanisch-bulgarischen Beziehungen seien die Voraussetzung für die Entscheidung des Pentagons. Wenn die Verhandlungen abgeschlossen und die Verträge unterschrieben seien, werde die US-Regierung die notwendigen Schritte für die Stationierung von US-Soldaten einleiten, erklärte Jones.

Besichtigung von Militäreinrichtungen

Der NATO-Oberbefehlshaber hatte zuvor verschiedene Militäreinrichtungen im Land besichtigt. Von besonderem Interesse seien die Militärflughäfen in Plovdiv und Jambol, der Flottenstützpunkt Atija, der Panzertruppenübungsplatz in Sliven, der Zivilflughafen in Burgas und der Eisenbahnknotenpunkt in der Nähe von Jambol, sagte Jones. Sofia wolle die Einrichtungen vermieten, die Finanzierungsfrage sei allerdings noch nicht geklärt. Alle Einrichtungen, die neu gebaut werden sollen, würden der amerikanischen und der bulgarischen Armee gemeinsam zur Verfügung stehen. Möglich sei auch, die Flughäfen in Burgas und Jambol für das Betanken von US-Tankflugzeuge zu nutzen, so wie der Flughafen in Burgas bereits vor zwei Jahren während der amerikanischen Operationen in Afghanistan von der amerikanischen Luftwaffe angeflogen worden sei, erklärte Jones.

Auf die Frage nach dem wirtschaftlichen Nutzen der amerikanischen Präsenz in Bulgarien, antwortete General Jones, die Anwesenheit von US-Soldaten werde finanzielle Vorteile für Bulgarien bringen. „Unsere Soldaten werden jedoch nicht die ganze Zeit in Bulgarien bleiben, sie werden in der ganzen Region reisen“ – erklärte der Nato-Oberbefehlshaber.

Von Sofia aus reiste der NATO-Oberbefehlshaber weiter nach Rumänien. Auch dort standen Gespräche über die Nutzung von Militärstützpunkten auf der Agenda. Jones besuchte Militäreinrichtungen in Konstanza/Kogalniceanu, Babadag und Midia am Schwarzen Meer. Bereits während des Irak-Krieges hatte die US-Armee Stützpunkte in Rumänien genutzt.

Nikolay Tsekov, Sofia,
DW-RADIO / Bulgarisch 11.01.2005