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Hamburg verliert erneut das Nord-Derby

7. Mai 2009

Hamburg ist erneut im Kampf um einen Titel an Bremen gescheitert. Nach dem Aus im DFB-Pokal vor zwei Wochen unterlag der HSV auch im UEFA-Cup dem norddeutschen Rivalen. Bremen trifft im Finale nun auf Schachtjor Donezk.

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Hamburgs Piotr Trochowski (l.) kämpft mit Bremen's Diego (r.) um den Ball. (AP Photo/Roberto Pfeil)
Hartes Duell: HSV - BremenBild: AP

In der Liga steht Hamburg als Tabellen-Fünfter deutlich vor Bremen, die auf Rang zehn sind. Doch vor zwei Wochen ist der HSV von Bremen aus dem deutschen und nun auch aus dem europäischen Pokalwettbewerb rausgekickt worden – und das jeweils im eigenen Stadion.

Diego fehlt im Finale

Hamburgs Ivica Olic (links) überwindet Bremens Torwart Tim Wiese und macht das 1:0. .(AP Photo/Joerg Sarbach)
Torschütze Olic (li.)Bild: AP

Dabei hatten die Hamburger die bessere Ausgangsposition: 1:0 hatte die Mannschaft von Trainer Martin Jol das Hinspiel in Bremen gewonnen. Im Rückspiel aber traten die Hamburger nur anfangs selbstbewusst auf. Bereits in der 13. Minute brachte Stürmer Ivica Olic nach einem schönen Pass von Joris Mathijsen den HSV in Führung. In der 27. Minute hatte der Kroate die Chance zum zweiten Tor, aber Werder Torwart Tim Wiese konnte noch mit dem Fuß klären. Zwei Minuten später dann der Ausgleich. Diego spielte 22 Meter vor dem Tor zu Claudio Pizarro und startete dann durch. Der Peruaner legte den Ball perfekt in den Lauf des Brasilianers, der souverän an Torhüter Frank Rost vorbei schoss.

Nach dem Ausgleich wurde es hitzig auf dem Rasen, die Rivalität zwischen den beiden norddeutschen Teams wurde deutlich erkennbar. Dafür wurde das Spiel offener, es gab viele Torchancen auf beiden Seiten. Die beste Möglichkeit hatten die Bremer in der 36. Minute. Doch Rost konnte Diegos Weitschuss noch an die Latte lenken. Fünf Minuten vor der Halbzeit schubste Alex Silva Bremens Diego, den er einer Schwalbe bezichtigte. Der Spielmacher meckerte und daraufhin bekamen beide Profis die gelbe Karte. Besonders bitter für Bremen, denn Diego fehlt nun im Finale gelbgesperrt.

Viele Karten

Bremens Trainer Thomas Schaaf hatte anfangs nichts zu lachen. (AP Photo/Joerg Sarbach)
Lach doch mal: Trainer SchaafBild: AP

Auch nach der Halbzeit ging es weiter mit kleineren und auch gröberen Fouls, es wurde sogar zunehmend härter. Zwischen den vielen Unterbrechungen wurde aber auch noch Fußball gespielt: In der 52. Minute jubelten die Bremer über das vermeintliche 2:1 durch Pizarro. Aber Schiedsrichter de Bleeckere pfiff Abseits. Kurze Zeit später hätte Jonathan Pitroipa das Führungstor für Hamburg machen müssen, aber der Mann aus Burkina Faso rutschte vor der Linie am Ball vorbei. Das 2:1 fiel dann tatsächlich in der 66. Minute. Pizarro mit einem Flatterball auf das Hamburger Tor, Keeper Rost sah bei dem Weitschuss allerdings nicht gut aus. Dafür rettete Rost in der 75. Minute bei einer Eins-zu-Eins-Situation gegen Pizarro.

Die Entscheidung fiel sieben Minuten vor Schluss: Nach einer Ecke drückte Werder-Kapitän Frank Baumann den Ball mit dem Kopf über die Torlinie. Allerdings machte der HSV die Partie noch mal spannend. In der 87. Minute flankte Jerome Boateng in den Strafraum, wo Olic sich von Fritz löste und per Kopf den Anschluss herstellte. Doch der Ausgleich gelang nicht mehr. "Wir sind sehr unglücklich und wären gern ins Finale gegangen", sagte ein restlos frustrierte HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer. "Wir haben zwei, drei Fehler gemacht, die man sich in so einem Spiel nicht leisten darf." Bremens Trainer Schaaf zollte Respekt vor dem Gegner: "Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt – das war ein tolles Spiel."

Spannung bis zum Schlusspfiff

Donezks Srna ist schneller am Ball. (AP Photo/Andrey Lukatsky)
Im Finale: Donzeks Srna (l.)Bild: AP

Fünf Tore in einem Nord-Derby – das gab es zuletzt vor fünf Jahren. Bremen steht nun vor dem größten internationalen Erfolg seit 1992. Damals gewann Werder den Europapokal der Pokalsieger. Doch um die Trophäe tatsächlich in die Höhe stemmen zu dürfen, müssen die Bremer im Finale am 20. Mai in Istanbul gegen den ukrainischen Meister Schachtjor Donezk gewinnen. Donezk setzte sich im zweiten Halbfinalspiel gegen den Ligakonkurrenten Dynamo Kiew mit 2:1 durch. Der knappe Sieg reichte - das Hinspiel war 1:1 ausgegangen.

Autorin: Sarah Faupel

Redaktion: Calle Kops