Ende einer Flucht
15. Oktober 2014Bulgarisch-griechische Grenze. Eine verlassene Kaserne, Reste eines Signalzauns, wo einst Warschauer Pakt und NATO aufeinander trafen. Ein ehemaliger bulgarischer Grenzer will Autor Paul Tutsek einen Baum zeigen, der an dieser Grenze steht. Ein besonderer Baum: ein Baum, an den Menschenknochen genagelt sind. Das, so wurde dem Grenzer während seines Dienstes damals erzählt, seien die Knochen eines Paares aus der DDR, die bei ihrem Fluchtversuch erschossen worden seien. Zusammen mit Autor Dieter Roser begibt sich Paul Tutsek auf eine Spurensuche, die Geister weckt: böse Geister.
Die Berliner Mauer und die innerdeutsche Grenze waren nur Teil des militärisch bewachten „Eisernen Vorhangs“, der sich auch durch die Ostblockstaaten zog. Gerüchte, falsche Karten und Unwissen machten viele DDR-Bürger glauben, die bulgarische Grenze sei nicht gut gesichert und die Flucht weniger gefährlich. Ein fataler Irrtum. Die meisten Fluchten misslangen: Verhaftung, zwei Wochen Gefängnis in Sofia, dann Überführung in ein DDR-Gefängnis. Manche Fluchten endeten tödlich, erschossen im Todesstreifen. Hatte man den Grenzzaun überwunden, war man noch nicht im Westen, man hatte lediglich ein Signal ausgelöst und wurde dann von Grenzern verfolgt. Zur eigentlichen Grenze waren es noch 1500 Meter…
Die beiden Autoren interviewen Offiziere der bulgarischen Grenzarmee, Bauern der umliegenden Dörfer und Wissenschaftler. Sie suchen in den Archiven von Sofia, Veliko Tarnovo und Berlin. Warum ist dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte so wenig aufgearbeitet? Und wer sind die Toten in dem Waldstück bei Junak?
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