Eklat bei Porsche
18. Mai 2009Der Machtkampf zwischen den beiden Autokonzernen spitzt sich zu. Nachdem die Gespräche zwischen VW und Porsche über einen Zusammenschluss nach gegenseitigen Anfeindungen derzeit unterbrochen sind, sagte VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch am seine Teilnahme an der Konferenz in Weissach bei Stuttgart einfach ab - offenbar ohne Grund. Bei dem Treffen am Montag (18.05.2009) saß der engste Kreis der Eigentümerfamilien Porsche und Piëch am Tisch. Dort ist die Stimmung nach Beobachtern auf dem Nullpunkt gesunken.
Eisiges Klima zwischen VW und Porsche
Auf der Porsche-Aufsichtsratssitzung sollte es ursprünglich ein klärendes Gespräch zwischen den beiden Familien geben. Grund: Piëch hatte vor wenigen Tagen öffentlich von den Schwierigkeiten bei Porsche gesprochen, Geld aufzutreiben und damit für Ärger gesorgt. VW könne dagegen leichter Kredite bekommen, so Piëch. Daher sei auch eine Übernahme und anschließende Integration von Porsche bei VW denkbar. Elf Milliarden Euro als Kaufpreis für Porsche wären zu hoch gegriffen.
Hintergrund: Porsche hat sich bei der geplanten VW-Übernahme übernommen und wird von einem Schuldenberg von neun Milliarden Euro fast erdrückt. Nun wird über eine Kapitalerhöhung spekuliert. VW verfügt dagegen über Reserven in Milliarden-Höhe. Zudem scheint das Unternehmen die Absatzkrise bisher besser durchzustehen als die Konkurrenz.
Porsche-Beschäftigte protestieren gegen Fusionspläne
Die Verwaltungsratssitzung wurde von massiven Protesten mehrerer tausend Porsche-Beschäftigter begleitet. Sie legten zeitweise ihre Arbeit nieder, um gegen die Fusionspläne mit Volkswagen zu protestieren. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück schwor vor rund 3000 Beschäftigten in Weissach die Mitarbeiter auf eine eigenständige Zukunft ein. Die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch hätten versichert, stark genug zu sein, um eine Selbstständigkeit vom VW-Konzern zu garantieren. Hück wörtlich: "Porsche bleibt Porsche. VW bleibt VW. Das ist die Botschaft." (HF/wa/rtr/dpa/afp)