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Einladung an DFB aus früherem Stalingrad

16. Juli 2015

Die Fußball-WM 2018 in Russland wird ohnehin ein politisches Turnier. Nun kommt aus der Gastgeberstadt Wolgograd, dem früheren Stalingrad, ein Angebot an den Weltmeister, das für Emotionen sorgen dürfte.

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Fußball Freundschaftsspiel Deutschland vs. USA
Bild: A. Hassenstein/Bongarts/Getty Images/Bongarts/Getty Images

Im früheren Stalingrad könnte die WM-Arena vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 mit einem Testspiel der russischen Mannschaft gegen Deutschland eingeweiht werden. "Wir würden solch ein Spiel hier begrüßen. Es wäre ein Spiel des Friedens", sagte der Gouverneur von Wolgograd, Andrej Botscharow, bei einem Medientermin auf der Baustelle der Victory Arena. Wolgograd ist einer von elf Spielorten der Fußball-WM 2018 in Russland. Zwischen Wolgaufer und dem berühmten Denkmal "Mutter Heimat ruft" auf dem Mamajew-Hügel, das an die Schlacht von Stalingrad im Zweiten Weltkrieg erinnert, wird derzeit das 45.000 Zuschauer fassende Stadion für 16,5 Milliarden Rubel (etwa 265 Millionen Euro) gebaut. Ende November 2017 soll die "Siegesarena" fertiggestellt sein.

Eine Reaktion des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) oder des russischen Fußball-Verbandes, die ein Freundschaftsspiel vor dem WM-Turnier vereinbaren müssten, stand vorerst noch aus. Die DFB-Auswahl hat aber unter Bundestrainer Joachim Löw seit 2008 vor allen Turnieren in Europa ein Spiel beim kommenden Gastgeber bestritten. Am 13. November tritt der Weltmeister in Paris für einen Test gegen den kommenden EM-Ausrichter Frankreich an. 2008 spielte man in Österreich (3:0) und der Schweiz (4:0). 2011 in Polen (2:2) und der Ukraine (3:3) jeweils bei den EM-Co-Gastgebern.

Andrej Botscharow Wolgograd mit Modell von WM Stadion (Foto: Marcus Brandt/dpa)
Wolgograds Gouverneur BotscharowBild: picture-alliance/dpa/M. Brandt

Premiere für DFB-Elf

Beim Bau der Victory Arena gab es zuletzt immer wieder historisch begründete Komplikationen. Man fand die sterblichen Überreste zweier russischer Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg. Mehrfach mussten die Arbeiten außerdem wegen Munitionsfunden unterbrochen werden. Die Schlacht von Stalingrad, die von August 1942 bis Februar 1943 dauerte, gilt als Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg zugunsten der Roten Armee. Mehr als 700.000 Menschen verloren ihr Leben. Im heutigen Wolgograd, einer Partnerstadt von Köln, ist der Alltag auch heute noch durch viele Denkmäler von der Erinnerung an die Kriegszeit geprägt.

Sollte der DFB die Einladung annehmen, wäre das eine Premiere. Noch nie hat eine deutsche Nationalmannschaft ein Fußball-Länderspiel in Wolgograd oder Stalingrad bestritten. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat die DFB-Auswahl überhaupt erst sechsmal in Russland oder der früheren Sowjetunion gespielt.

asz/jw (dpa, sid)