1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Einigung im Kita-Tarifstreit

30. September 2015

Im Tarifstreit um die Kitas haben die Gewerkschaften und die kommunalen Arbeitgeber einen Durchbruch erzielt. Jetzt muss nur noch die Gewerkschaftsbasis zustimmen.

https://p.dw.com/p/1Gfxw
Bild des Tages Kita Streik
Bild: Reuters/K. Pfaffenbach

Eltern in Deutschland werden aller Voraussicht nach von neuen Kita-Streiks verschont bleiben. Nach sieben Monaten erzielten die Gewerkschaften und die kommunalen Arbeitgeber einen Durchbruch im Tarifstreit um die Erzieherinnen und Sozialarbeiter.

Verbeserungen für die meisten

Die Tarifpartner verständigten sich auf Nachbesserungen des in dem Konflikt vorgelegten Schlichterspruchs. "Insgesamt bringt das Ergebnis für das Gros der Beschäftigten Verbesserungen", sagte der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, in Hannover. Der Gewerkschaftsbasis werde die Annahme empfohlen. Neue Kita-Streiks wären damit abgewendet.

Verbesserungen sind vor allem für jüngere Erzieherinnen und Sozialarbeiter vorgesehen. Vollzeitbeschäftigte sollen zwischen 93 und 138 Euro mehr im Monat erhalten. Die Bundestarifkommission von Verdi kommt am Freitag in Fulda zusammen, um ein Votum zu der Einigung abzugeben. Die kommunalen Arbeitgeber bezifferten die Mehrkosten durch das Ergebnis auf 315 Millionen Euro.

Der Schlichterspruch war durchgefallen

Die Mitglieder von Verdi und der ebenfalls an den Verhandlungen beteiligten Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatten einen Ende Juni vorgelegten Schlichterspruch jeweils mit großer Mehrheit abgelehnt. Die Empfehlungen der Schlichter lagen deutlich unter den Forderungen der Gewerkschaften. Diese verlangten für die 240.000 Beschäftigten des kommunalen Sozial- und Erziehungsdiensts neue Eingruppierungsregeln und Tätigkeitsmerkmale, was ihren Angaben nach letztlich zu im Schnitt zehn Prozent mehr Gehalt führen sollte.

Vor der Schlichtung hatte es wochenlange Streiks in Kindertagesstätten und anderen sozialen Einrichtungen gegeben. Die Gewerkschaften drohten nach Ablehnung des Schlichterspruchs durch ihre Mitglieder wiederholt mit weiteren Arbeitsniederlegungen, falls die Arbeitgeber nicht zu Nachbesserungen bereit seien.

cr/uh (dpa, afp, rtr)