Einfach reinfahren - die skurrile Welt des Drive-in
Dinge erledigen, ohne aus dem Auto auszusteigen - das kennen wir seit Jahrzehnten: etwa beim Hamburger bestellen. Doch es gibt noch kuriosere Varianten. Schauen Sie selbst!
Das Relikt: das Autokino
Es ist gut 80 Jahre alt und hat seine beste Zeit hinter sich: Das Autokino. Noch rund 20 davon soll es in Deutschland geben. In seiner Blütezeit war das Autokino vor allem bei jungen Paaren sehr beliebt. Gut möglich allerdings, dass einige dieser Paare nicht alles vom Film mitbekommen haben.
Der Klassiker: das Drive-in-Restaurant
Es gibt sie in jeder größeren Stadt: Hamburger- oder Kaffee-Ketten, die Speis' und Trank am Seitenfenster servieren. Das Werbeschild oben verrät allerdings, dass das Wort "Drive-in" eine deutsche Erfindung ist. Im Original heißt es "drive-thru" (oder drive-through) - denn man fährt ja nicht wirklich in das Gebäude hinein.
Langholzlager: Der Drive-in-Baumarkt
Sehr praktisch: Die Drive-In-Langholzhalle in Berlin erspart es den Kunden, die Latten oder Balken auf einem kleinen Einkaufswagen balancierend zum 500 Meter weiter gelegenen Parkplatz zu bringen. Stattdessen: reinfahren, Klappe auf, beladen lassen, fertig! Ob es diese Möglichkeit auch für den Erwerb einzelner Schrauben gibt?
Für einsame Typen: der Straßenstrich
Nein, das hier ist kein Baumarkt. Es sind sogenannte "Verrichtungsboxen", also blickdichte Möglichkeiten zum Drive-in-Sex. Zwar sind Prostituierte hier besser vor Gewalt geschützt als an Vorortstraßen. Ob in einem solchen Umfeld und bei so einem Namen allerdings prickelnde Erotik aufkommt, ist zweifelhaft.
Für Notfälle: die Drive-in-Apotheke
In der brandenburgischen Gemeinde Elstal kann man Tabletten oder Pflaster bekommen, ohne dass man sein Auto verlassen muss. Das Angebot des Apothekers richtet sich vor allem an Gehbehinderte und an Leute die es eilig haben. Und vielleicht gibt es noch ein Glas Wasser dazu, damit die Pille leichter zu schlucken ist.
Für Staatsbürger: das Drive-in Wahllokal
Fahrend von seinem Wahlrecht Gebrauch machen - das gibt es wahrscheinlich nur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dieser Wähler in Oregon wirft seinen Briefwahl-Umschlag aus seinem SUV in eine Freiluft-Wahlurne.
Für Tierfreunde: der Drive-in Safaripark
Ganz eng auf Tuchfühlung gehen mit Trampeltieren oder Tigern ist reizvoll, aber nicht ungefährlich. Drive-in-Safariparks - wie hier im dänischen Maribo - bieten da eine sichere Alternative. Aber Achtung: Der Eigentümer warnt auf seiner Website: Das Verhalten der Tiere "ist unvorhersehbar, so dass jeder Besuch spannend ist".
Die Renaissance: der Tankwart
Was in den 1960er und 70er Jahren alltäglich war, erlebt seit einigen Jahren eine Wiederauferstehung. An einigen Tankstellen füllt ein Tankwart Benzin ein, reinigt die Frontscheibe und füllt auch schon mal Öl oder Kühlwasser nach. Zum Bezahlen muss man allerdings doch sein Fahrzeug verlassen.