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Eine Chinesin auf dem Weg zum "Himmelspalast"

16. Juni 2012

Liu Yang ist die erste Frau der Volksrepublik, die ins All darf. Doch das Ziel ihres Raumschiffs ist alles andere als himmlisch: Der "Palast" ist bloß der Name für das Testmodul, an dem die "Shenzhou 9" andocken soll.

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Die chinesische Astronautin Liu Yang (Foto: Reuters)
Die chinesische Astronautin Liu YangBild: Reuters

Die Volksrepublik China hat erstmals eine Frau ins All geschickt. Die 33-jährige Liu Yang und zwei männliche Astronauten starteten mit einer Rakete vom Typ "Langer Marsch 2F" in den Weltraum. Im Zuge der 13-tägigen Mission soll das Raumschiff an ein Testmodul für eine chinesische Raumstation andocken - das Manöver gilt als wesentliche Etappe beim Aufbau eines bemannten Raumfahrtprogramms.

"China erwartet eure triumphale Rückkehr"

Die Rakete startete vom Weltraumbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi aus ins All. Etwa zehn Minuten später löste sich das Raumschiff "Shenzhou 9" von der Trägerrakete und öffnete seine Sonnensegel, die der Stromversorgung dienen. Der Start sei ein voller Erfolg gewesen, sagte Chang Wanquan, Chef des bemannten Raumfahrtprogramms, das als Symbol für Chinas Anspruch auf eine Stellung als Weltmacht gilt. "China und sein Volk erwarten eure triumphale Rückkehr", sagte der Vorsitzende des chinesischen Volkskongresses, Wu Bangguo. Die Mission habe eine wichtige strategische Bedeutung für das Land.

Der Start der "Shenzhou-9"-Rakete in Chinas Weltraumbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi (Foto: Reuters)
Der Start der "Shenzhou-9"-Rakete in Chinas Weltraumbahnhof Jiuquan in der Wüste GobiBild: Reuters

Neben den beiden Astronauten Jing Haipeng und Liu Wang schickt China mit Liu Yang erstmals eine Frau ins All - 49 Jahre nach der Russin Valentina Tereschkowa, die als erste Weltraumfahrerin in die Geschichte einging. Liu Yang wird von den chinesischen Medien als Nationalheldin gefeiert. Die heute 33-Jährige kam 1997 zur Volksarmee, wurde Pilotin und absolvierte knapp 1700 Flugstunden. 2010 wurde sie zur "Taikonautin", wie Astronauten in China genannt werden, ausgebildet.

Andockmanöver wurden 1500 Mal geübt

Liu Yangs Aufgabe während der Mission werden vor allem Experimente und Tests sein. Geleitet wird die Mission von Jing Wang, der bereits zwei Mal im All war. Liu Wang, seit 14 Jahren beim bemannten Raumprogramm, soll das Andockmanöver an das Testmodul "Tiangong 1" ("Himmelspalast 1") ausführen, das China mit Blick auf den Aufbau einer eigenen Raumstation ins All gebracht hat. Das schwierige Manöver sei von den Astronauten 1500 Mal geübt worden, sagte eine Sprecherin der bemannten Raumfahrtprogramms.

Das Raumschiff "Shenzhou 8" hatte bereits im November an das Modul angedockt - aber ohne Besatzung. China begann sein Programm zur bemannten Raumfahrt im Jahr 1990 und schickte 2003 nach den USA und der Sowjetunion den ersten Menschen ins All.

sti/kle (afp, dpa)