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Ein sicheres Schnäppchen

Patrick Tippelt, Bangkok19. März 2007

Trotz aller Beschwichtigungen gilt Südostasien nicht unbedingt als sicherster Flugraum. Thailand steht besser da als die Nachbarn, aber erst Kontrollen versprechen endgültige Sicherheit beim Fliegen.

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Grafik: Fernschreiber Bangkok

Jetzt ist es wieder soweit. Die Hitze überdauert auch die Nächte. Es kühlt überhaupt nicht mehr ab, meint man. Vierzig Grad nachmittags werden locker erreicht. Der Sommer hat Thailand in fester Hand.

Mit der Hitze kommt – neben allgemeinen körperlichen Beschwerden – der Dunst über das Königreich. Eer ist das Resultat von Trockenheit und hohem Luftdruck, vor allem aber von Brandrodung, durch die vor allem im Norden und Nordosten Thailands Felder für die nächste Besamung vorbereitet werden.

Mit der knallharten Methode steht Thailand nicht allein. Auch Malaysia, Indonesien und die Philippinen mischen kräftig mit. Und zwar so kräftig, dass der Dunst, der sich allsommerlich über Südostasien legt, des Öfteren den regionalen Flugverkehr behindert.

Böser Dunst

Allerdings kann man den bösen Dunst nicht allein verantwortlich machen für die 280 Menschen, die allein letztes Jahr bei Flugzeugunfällen in Indonesien umgekommen sind. Oder die 21, die bei der Bruchlandung in Yogyakarta am 7. März umkamen. Bei diesen Katastrophen spielt eher die mangelnde Flugsicherheit Indonesiens eine Rolle. Das Land steht in den Sicherheitsstatistiken nur kurz hinter Afrika, das bekanntlich ein schwarzes Loch der Flugsicherheit darstellt.

So schlimm steht es um Thailand lange nicht. Doch immerhin: Thai Airways ist die einzige von Thailands acht Fluglinien, die bisher die Sicherheitsprüfung der Internationalen Flug-Transport-Vereinigung (IATA) abgelegt hat. Allein dieser Test garantiert eine Aufnahme in die Dachgesellschaft der meisten Linien.

Niederlage trotz frohen Mutes

Phuket Air hätte die Prüfung nie geschafft. Diese Billiglinie hatte 2005 frohen Mutes Sparflüge nach Europa angeboten. Nur Wochen später saßen deren alternder Jumbo auf London-Heathrow fest; der dortige Tower fand dermaßen viele Sicherheitsmängel, dass er die Maschine nicht mehr starten ließ. Die EU setzte die Linie daraufhin auf ihre Schwarze Liste. Danach durfte Phuket Air keinen europäischen Flughafen mehr anfliegen.

Prüfung, sonst Ausschluss

Die derzeitigen Billiglinien Thailands beteuern, sie stünden denen Europas in nichts nach. Doch das wird die IATA erst bestätigen, wenn sie sich der Sicherheitsprüfung bis Jahresende unterziehen. Ansonsten droht der Ausschluss aus der IATA.

Thailands Himmel steht weit offen. Das Volk fliegt. Vergangenes Jahr verbuchten Thailands sechs größten Flughäfen allein rund 360.000 Starts und Landungen und 53 Millionen Passagiere. Bei solchen Zahlen kann zwar immer etwas passieren. Sollte aber nicht. Das Königreich will hoch hinaus. Dabei helfen nur internationale Sicherheitsstandards. Und keine leere Versprechung.