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"Ein historischer Moment für Rumänien"

28. April 2005

Mitglieder der rumänischen Regierung haben die Unterzeichnung der Verträge für den geplanten EU-Beitritt 2007 gewürdigt: Rumänien kehre unweigerlich ins zivilisierte Europa zurück.

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Rumäniens Präsident Traian Basescu: "Ja" zu EuropaBild: DW

Der 25. April 2005 wird in die Geschichte Rumäniens und Bulgariens als Meilenstein eingehen, auf dem Weg der Erfüllung ihres europäischen Traums. Die Unterzeichnung des Beitrittsvertrags war jedoch in letzter Zeit unter den EU-Netto-Beitragszahlern sehr umstritten. Trotzdem entschieden sich die EU-Abgeordneten dafür, den Beitrittsprozesses der beiden osteuropäischen Länder nach dem ursprünglich vorgesehenen Zeitplan abzuschließen. Über die Bedeutung dieses Momentes für sein Land sagte der rumänische Ministerpräsident Calin Popescu-Tariceanu: "Für Rumänien ist der Tag, an dem der Beitrittsvertrag unterzeichnet wurde, ein historischer Moment. Er versinnbildlicht die lange Zeit, in der Rumänien bestrebt war, sich zu wandeln, um den europäischen Standards gerecht zu werden. Das ist sicherlich nur eine Etappe auf dem langen Weg, den wir eingeschlagen haben, denn die Unterzeichnung des Vertrags bedeutet letztendlich nur die Fortsetzung unserer Bestrebungen, der EU beizutreten."

Keine Gefahr durch Billigarbeiter

Die Ängste der Deutschen bezüglich der Gefahr, dass die rumänischen Billigarbeiter den deutschen Arbeitsmarkt überschwemmen könnten, schwächte der rumänische Premier Calin Popescu-Tariceanu ab: "Ich bin nicht der Meinung, dass Deutschland für die rumänischen Arbeitskräfte als Zielland in Frage kommt, schon allein wegen der Sprachbarrieren. Außerdem ist die Schwarzarbeit in der EU ausdrücklich verboten. Schließlich liegt die Arbeitslosenquote in Rumänien mit nur 6,5% weit unter der deutschen. Lauter Gründe, die mich dazu veranlassen, diese Ängste in der deutschen Öffentlichkeit weitgehend für unbegründet zu halten."

Beitritt spätestens 2008

Um auf die Unterzeichnung der Beitrittsverträge als einem Meilenstein in der rumänischen Geschichte zurückzukommen, so wird dies sozusagen als Moment der Legalisierung einer zehnjährigen politischen Freundschaftsbeziehung angesehen. Genauer gesagt entstand diese Partnerschaft am 22. Juni 1995, als Rumänien seinen offiziellen Beitrittsantrag zur Aufnahme in die EU stellte. Über die Rechte und Verpflichtungen Rumäniens, die aus diesem Vertrag hervorgehen, sagte der rumänische Präsident Traian Basescu: "Dieser Vertrag bedeutet im Wesentlichen die unweigerliche Rückkehr Rumäniens in das zivilisierte Europa. Weiterhin kann der Vertrag weder angezweifelt werden, noch hängt sein Inkrafttreten von der jeweiligen Gesinnung einzelner Parteien ab. Das Inkrafttreten des Beitrittsvertrags kann um höchstens ein Jahr verzögert werden. Wenn Rumänien seine Verpflichtungen erfüllt, kann es der EU am 1. Januar 2007 beitreten. In jedem Fall kann sein Beitritt aber nicht später als 2008 erfolgen."

Victor Iulian Tuca
DW Radio Rumänisch, 27.04.2005, Fokus Ost-Südost