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Flussmanagement

Nadine Wojcik7. Dezember 2006

Flüsse kennen keine Grenzen. Will man ihre Probleme wie Verschmutzung oder Überschwemmungen bekämpfen, müssen Staaten gemeinsam handeln. Das ist nicht immer einfach, wie das Beispiel der Save zeigt.

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Die Save bei Belgrad
Die Save mündet bei Belgrad in die DonauBild: p-a / dpa

Ab Kilometer 200 ist Schluss. Dann geht es für die kommerzielle Schifffahrt auf der Save nicht mehr weiter. Das Wasser ist stellenweise zu niedrig, die Schiffe laufen Gefahr, stecken zu bleiben. Vor dem Krieg war die 930 Kilometer lange Save der wichtigste Fluss Jugoslawiens und konnte von Belgrad bis nach Zagreb problemlos befahren werden. Heute - nach dem Krieg - fließt er durch vier neue Staaten: Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien. Aus dem einst größten Binnenfluss ist ein internationales Gewässer geworden.

Kooperation beim Flussmanagement ist geboten

"Durch das Auseinanderfallen in verschiedene Einzelstaaten stehen die Staaten nun vor der Herausforderung, dass sie mehrere natürliche Ressourcen teilen können und ganz am Anfang steht natürlich das Wasser", sagt Franca Schwarz vom Bundesumweltministerium in Berlin. Eine schwierige Aufgabe. Denn in der Nachkriegszeit war an ein grenzübergreifendes Flussmanagement vorerst nicht zu denken.

Quellgebiet der Save in den Julischen Alpen
Das Quellgebiet der Save befindet sich in Slowenien

Kooperation zwischen den Staaten ist dringend notwendig. Eigens dafür wurde letztes Jahr die so genannte Save-Kommission gegründet, mit Sitz in Zagreb. Hier sitzen Fachleute und Wasserexperten aus allen beteiligten Ländern. Gemeinsam überlegen sie nun, wie sie die Save in Zukunft bewirtschaften können. "Im Moment stehen Studien im Vordergrund unserer Arbeit", sagt Kommissionsmitglied Dejan Komatina. "Zum Beispiel Studien über die Überschwemmung des Flussgebietes. Diese können uns dann Resultate liefern, auf deren Basis wir die Prioritäten der kommenden Projekte festlegen können."

Kommission bringt die Länder näher zusammen

Das heißt, es sind noch viele Fragen zu klären, bevor die einzelnen Länder gemeinsam aktiv werden können, um die Save wieder wirtschaftlich, aber auch umweltfreundlich zu nutzen. Doch auch wenn die Arbeit zunächst einmal sehr theoretisch ausfällt, so hat die Save-Kommission dennoch die Länder näher zusammengebracht, wie Komatina betont: "Ich denke, dass wir Vertrauen untereinander aufgebaut haben und die Resultate zeigen das ja auch sehr deutlich.“

Ein Fluss, der verbindet. Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Jugoslawien haben erkannt, dass sie die Probleme ihres grenzüberschreitenden Flusses nur gemeinsam lösen können.