Ein Fest der Farben
Berlin strahlt in neuem Licht: Zehn Tage lang taucht das "Festival of Lights" die deutsche Hauptstadt in ein Farbenmeer. Ein Rundgang durch eine Stadt, die auf einmal ganz neue Geschichten erzählt.
Die Stadt wird zur Bühne
Das Berliner "Festival of Lights" ist eine der bekanntesten Lichtkunstveranstaltungen der Welt: Straßen, Plätze, Wahrzeichen und historische Orte werden mit Lichteffekten in Szene gesetzt und bekommen dadurch einen ganz neuen Charakter.
Ein echtes Highlight...
Zum zehnten Mal wird Berlin zur Stadt der Lichtkunst: Künstler aus der Hauptstadt, aber auch aus vielen anderen Teilen der Welt, haben wieder unzählige kreative Installationen entworfen. Ein wahrer Touristenmagnet: Im vorigen Jahr hatte das Festival rund zwei Millionen Besucher und es bescherte der Stadt 600.000 zusätzliche Übernachtungen.
...nicht nur für Touristen
Die Lichtinstallationen sind nicht nur für Besucher echte Hingucker: Wichtige Gebäude und Sehenswürdigkeiten erscheinen in einem völlig anderen Licht - so können auch Berliner ihre Stadt von einer ganz neuen Seite entdecken. So knallig-modern kommt die altehrwürdige Humboldt-Universität an der traditionellen Renommiermeile Unter den Linden sonst nicht daher.
Eine Mauer wird durchlässig
25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer erscheint das Bauwerk, das einst die Stadt teilte, jetzt in knalligen Rosatönen. Diese künstliche Mauer steht vor dem Hauptbahnhof - und im Gegensatz zur abgerissenen "echten" Mauer kann man durch dieses Exemplar hindurch laufen.
Geschichte in Pastellfarben
Eine Film-Projektion auf der Fassade des Schauspielhauses am Berliner Gendarmenmarkt illustriert die bewegte fast 200-jährige Geschichte des Hauses. Der klassizistische Bau ist eines der Hauptwerke des Architekten Karl Friedrich Schinkel und wurde 1821 als Königliches Schauspielhaus eröffnet. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde es rekonstruiert und 1984 wieder eröffnet.
Futter für Kunstliebhaber
"Die Wächter der Zeit" heißt dieses lebende Kunstwerk. Die mystischen Skulpturen touren durch die Hauptstadt und tauchen jeden Abend an einem anderen Platz auf. Hier stehen sie vor dem angestrahlten Berliner Dom. Viele Veranstalter locken die Lichtanbeter mit speziellen Aktionen an - vom Jazzkonzert bis zur Lasershow.
Wo viel Licht, ist auch viel Schatten
Das Lichterfest lockt auch Schattengestalten ins Rampenlicht: Auf dem Potsdamer Platz erschrecken Spielfilm-Kreaturen des Filmparks Babelsberg die Zuschauer - und sorgen für einen wohligen Grusel-Schauer.
Wer am liebsten hinschaut
Ganz eindeutig: Frauen lieben das Lichterfestival besonders. Einer Statistik zufolge waren fast zwei Drittel der Besucher im vergangenen Jahr weiblich. Knapp die Hälfte der Festival-Fans sind mittleren Alters, also zwischen 30 und 49 Jahre alt. Bei den Jüngeren findet das Spektakel dagegen weniger Anklang - vielleicht ist die Konkurrenz auf Berlins Partymeilen einfach zu groß.
Wer am meisten profitiert
Schirmherr des Festivals ist Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) - ihm nützt das allerdings in Sachen Eigenwerbung nichts mehr, da er kürzlich seinen Rücktritt erklärt hat. Aber für die Berliner Tourismusindustrie ist das Spektakel zu einem wichtigen Marketinginstrument geworden: 1,8 Milliarden Medienkontakte und -erwähnungen wurden 2013 gezählt.
Mit allen Sinnen, für jeden Geschmack
Ob bei einer Schiffsrundfahrt oder im beleuchteten Velotaxi, ob edel in der Limousine oder romantisch bei einer Kutschfahrt, ob vom Heliumballon mit Blick aus 150 Metern Höhe oder ganz schlicht zu Fuß - es gibt Möglichkeiten für jeden Geldbeutel, das Farbenspektakel zu erleben, das noch bis zum 19. Oktober dauert. Nur dunkel sollte es auf jeden Fall sein!