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Ein einheitliches Energiekonzeptes für Südosteuropa

Nikolai Zekov/im29. Januar 2002

In der Region wird der Energiebedarf zu 40 Prozent durch Importe gedeckt. Die Lösung kann nur eine Anbindung an die westlichen Energiesystem sein. Deutschland bietet dafür technische und finanzielle Hilfe an.

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Zwar ist der Energieverbrauch der Bevölkerung in diesen Ländern im Vergleich mit den Westeuropäern nur halb so hoch. Dafür werden jedoch in der Industrieproduktion der meisten Balkan-Länder für eine Produktionseinheit zwei- bis dreimal mehr Energieressourcen aufgewendet als in der Europäischen Union. Dieser hohe Verbrauch zieht eine Reihe von Problemen für Wirtschaft und Umwelt nach sich - dies unterstreicht das in Albanien erstellte Strategiepapier zur Koordination der Energiewirtschaft in den Ländern der Region.

Zur Lösung dieser Probleme müsse man in den Empfängerländern des Stabilitätspakts europäische Normen und Standards für den Energieverbrauch einführen. Durch die Einführung dieser Standards werde der Anschluss der regionalen Energietransportsysteme an die westlichen Systeme beschleunigt.

Der Umsetzung bereits existierender zwischenstaatlicher Initiativen bei der Energiekooperation stehen zwei Hindernisse im Weg. Bis jetzt haben sich die einzelnen Länder ausschließlich um die Umstrukturierung eines Zweigs der Energiebranche, der Stromversorgung, bemüht. Die Reform des gesamten Energiebranche, inklusive der Gewinnung und Nutzung von Kohle, Erdöl, Erdgas und erneuerbarer Energiequellen verlangt jedoch eine stärkere Anpassung an die Umstrukturierung in den anderen Wirtschaftszweigen. Laut Meinung des albanischen Vorsitzes der Initiative zur Koordination der Energiewirtschaft in Südosteuropa mangelte es in der Region noch immer an Eigeninitiative, die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Energiewirtschaft und Energiepolitik voranzubringen. Dies würde hingegen die Entwicklung des Energienetzes und der Infrastruktur in der Region fördern. Zudem böte es auch Anreize für ausländische Investitionen und private Unternehmer.

Aus diesem Grund begrüßt die Initiative zur Koordination der Energiewirtschaft einen Vorschlag, den die Bundesrepublik Deutschland auf der Regionalkonferenz in Bukarest im Oktober letzten Jahres einbrachte. Deutschland bot technische und finanzielle Unterstützung bei der Erarbeitung eines einheitlichen Energiekonzeptes für Südosteuropa an. Das für Februar in Tirana vorgesehene Treffen von Energieministern der Balkan-Länder ist der erste Schritt zur Erarbeitung eines solchen Konzeptes. Bis zum Sommer soll im Rahmen der Initiative ein Memorandum zur Koordination der Energiewirtschaft in Südosteuropa erarbeitet werden. Dieses Memorandum wird dann vom Stabilitätspakt den Ländern der Region zur Zustimmung vorgelegt.