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Ein Deutscher muss den Koffer packen

Oliver Samson12. Juni 2002

Deutschland hat es geschafft: In einem nervenaufreibenden Spiel besiegte das Team von Rudi Völler Kamerun mit 2:0 (0:0).

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Schütze des wichtigen 1:0: <br>Marco BodeBild: AP

Reichlich gelbe Karten, zwei gelb-rote, zwei Tore, Dramatik und kein Salto - das Spiel zwischen Deutschland und dem Afrikameister Kamerun war nichts für schwache Nerven. Die mit der gleichen Startformation wie im Spiel gegen Irland angetretene deutsche Mannschaft startete konzentriert und aggressiv in die Partie, wodurch Kamerun in den ersten zwanzig Minuten offensiv nur wenig Konstruktives zustande brachte.

Erlösung durch den Halbzeitpfiff

Danach konnten sich die technisch starken Afrikaner vom Druck der Deutschen befreien. Das deutsche Team brauchte einen starken Torwart Oliver Kahn, eine Portion Glück und eine falsche Abseitsentscheidung, um drei Kameruner Großchancen innerhalb von sieben Minuten schadlos zu überstehen.

In der 39. Minute verlor die nicht sonderlich sicher wirkende deutsche Abwehr auch noch ihren zentralen Mann, als Carsten Ramelow wegen eines Fouls gegen Samuel Eto'o des Feldes verwiesen wurde. Teamchef Rudi Völler dürfte in dieser Phase den Halbzeitpfiff des mit gelben Karten geradezu um sich werfenden spanischen Schiedsrichters herbeigesehnt haben.

Glücksgriff Bode

In der Halbzeit wechselte Rudi Völler für Carsten Janker Marco Bode ein - ein Glücksgriff des deutschen Teamchefs. In der 49. Minute bewies Miroslav Klose, dass er es nicht nur mit dem Kopf kann: Er spielte einen klugen Pass, der vier gegnerische Abwehrspieler ins Leere laufen und den gerade ins Spiel gekommenen Bode in Schussposition kommen ließ. Der Bremer traf per Flachschuss zur Führung - Balsam für die Nerven der dezimierten Deutschen. Kamerun rannte danach zwar weiter fulminant an, die nun aber meist sicher stehende deutsche Deckung ließ jedoch nur einen Pfosten-Kopfball zu (72.).

Kloses fünfter Treffer

In den folgenden Minuten kippte das Spiel endgültig zu Gunsten der deutschen Mannschaften: Zunächst wurde nun auch der Kameruner Suffo des Feldes verwiesen (77.) und nur zwei Minuten später entschied ein wunderschöner Angriff über Schneider, Hamann und Ballack das Spiel: Miroslav Klose vollenendete per Kopf zum 2:0 - das fünfte Tor des Kaiserlauterer Stürmers bei dieser Weltmeisterschaft. Bis zum Schlusspfiff geriet der deutsche Sieg nun nicht mehr in Gefahr, so dass nur ein Deutscher die Koffer packen muss: der Kameruner Trainer Winnie Schäfer.

Achtelfinale am Samstag

Die Mannschaft von Rudi Völler muss im Achtelfinale allerdings auf die gesperrten Carsten Ramelow, Didi Hamann und Christian Ziege verzichten. Die möglichen Gegner im Achtelfinale lauten Paraguay und Südafrika.