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"Ein besonderer Mensch"

12. November 2009

Zwischen Schock, Betroffenheit und Kritik an den Verhältnissen im Profifußball bewegen sich die Reaktionen auf den Selbstmord Robert Enkes.

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Ein Torwarthandschuhe, ein Herz, und brennende Kerzen liegen zum Gedenken an Robert Enke auf dem Gehsteig am Stadion in Hannover. Foto: AP
Bild: AP

Joachim Löw (Bundestrainer): " Ich bin völlig schockiert, völlig leer. Mein ganzes Mitgefühl gilt seiner Frau und seiner Familie. Robert war nicht nur ein herausragender Spieler, sondern auch ein toller Mensch. Wir haben wunderbare Gespräche geführt. Er konnte zuhören und ist anderen mit unglaublichem Respekt begegnet. Das ist ein Moment, bei dem man auch im Fußball innehalten muss."

Oliver Bierhoff (Manager der Nationalmannschaft): "Wir haben festgestellt, dass wir offenbar nie über die Oberfläche durchgedrungen sind, wie es bei Robert Enke ausschaut."

Claus Reitmaier (Torwarttrainer des Hamburger SV): "Ich habe Robert noch am Sonntag nach dem Spiel zwischen dem HSV und Hannover 96 in den Arm genommen. Ich habe ihn gefragt, ob es ihm wieder besser gehe. Er sagte ja, ja, ja."

Rainer Brüderle (Bundeswirtschaftsminister): "Mich bedrückt auch, dass weder seine Sportskameraden in der Nationalelf, noch Trainer, noch der Mannschaftsbetreuer in der Nationalelf irgendetwas gemerkt haben. Das spricht dafür, dass selbst in so einem Team, wo jeder für den anderen da sein sollte, es menschlich offenbar nicht ganz so ist, wie es sein soll."

Guido Westerwelle (Außenminister): "Ich bin absolut fassungslos. Das ist fürchterlich."

Heribert Bruchhagen (Vorstandschef Eintracht Frankfurt): "Da sieht man, wie völlig unbedeutend unser aufgeblasenes Bundesliga-Geschäft ist."

Thomas Bach (Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes): "Tief bestürzt haben wir vom Tod Robert Enkes erfahren. Mit ihm hat der Sport eine echte Persönlichkeit verloren."

Franz Beckenbauer (Präsident des FC Bayern München): "Ich bin unendlich traurig. Wenn man eine solche Nachricht bekommt, werden alle anderen Probleme ganz klein."

Joseph S. Blatter (Präsident des Weltverbandes FIFA): "Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei der Frau und der Familie von Robert Enke, und wir wünschen ihnen die Kraft, den Schmerz ertragen zu vermögen."

Txiki Begiristain (Sportdirektor FC Barcelona): "Enke hatte bei Barça ein fantastisches Verhalten an den Tag gelegt. Sein Tod ist ein Unglück für den Fußball, vor allem für den deutschen Fußball und für Barça."

Gianluca Zambrotta (Weltmeister/Italien): `Wer in großen Klubs spielt, spürt immer den Druck. Wir sind keine Superhelden, wir haben Schwächen wie jeder andere Mensch."

Jose Mourinho (Enkes Ex-Trainer bei Benfica Lissabon): "Ich bin geschockt. Ich erinnere mich an seine Ausgeglichenheit, sein sympathisches Auftreten, sein professionelles Verhalten und seine soziale Sensibilität."

Nuno Gomes (Nationalspieler Portugals, früherer Teamkollege bei Benfica Lissabon): " Es ist ein schrecklicher Verlust für den gesamten Weltfußball, er war für die heutige Zeit ein besonderer Mensch."

(sn/sid/dpa/ap/rtr)