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Politik

Ehrgeiziges Klimaziel in Gefahr

15. Januar 2018

Nur noch ein schöner Traum? Der Weltklimarat hält das im Pariser Klimaabkommen anvisierte Ziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, für kaum noch realisierbar.

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Antarktis
Könnte laut Weltklimarat abschmelzen: Eis in der AntarktisBild: Getty Images/AFP/T. Blackwood

Das 1,5-Grad-Ziel sei "mit 66-prozentiger Wahrscheinlichkeit jenseits des Erreichbaren", schreibt der Weltklimarat (IPCC) im Entwurf einer "Zusammenfassung für Entscheidungsfinder", aus dem die Berliner "Tageszeitung" (taz) in ihrer Montagsausgabe zitiert.

Auf der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris war das 1,5-Grad-Ziel auf Druck der besonders stark vom Klimawandel betroffenen Staaten in den Vertragstext eingefügt worden. Demnach soll die Erderwärmung - im Vergleich zur vorindustriellen Zeit - möglichst auf 1,5 Grad, zumindest aber auf deutlich unter zwei Grad begrenzt werden. Dem Entwurf des IPCC-Berichts zufolge, der noch überarbeitet und im Herbst veröffentlicht werden soll, macht die aktuelle Politik der beteiligten Staaten diese Begrenzung jedoch praktisch unmöglich.

Dramatische Folgen

"Beim jetzigen Tempo der Erwärmung würde die globale Mitteltemperatur die 1,5-Grad-Schwelle in den 2040er Jahren erreichen", zitiert die "taz" weiter aus dem Text, der ihr nach eigenen Angaben vorliegt. Der Unterschied zwischen 1,5 und zwei Grad Erwärmung hätte demnach dramatische Folgen: Mehr starke Stürme, einen um zehn Zentimeter höheren Meeresspiegel, eventuell den unumkehrbaren, langsamen Verlust des Eises in Grönland und der West-Antarktis, verstärktes Aussterben von Pflanzen, Fischen, Insekten und Wirbeltieren sowie ein höheres Risiko von Armut, Unterernährung und Krankheit.

Die einzige Chance, um doch noch eine Stabilisierung innerhalb des 1,5-Grad-Rahmens zu erreichen, läge nach Einschätzung der Forscher darin, das Treibhausgas CO2 aktiv aus der Atmosphäre herauszufiltern, heißt es. Das müsse allerdings sehr schnell und in sehr großem Maßstab erfolgen. Doch dies sei unrealistisch, auch weil beispielsweise der Flächenbedarf für erforderliche Aufforstungen mit den Bedürfnissen der Landwirtschaft kollidiere.

wa/ie (afp, taz)