Imposante Sammlungen
29. Mai 2009Es gibt noch viel zu entdecken. Vor allem im Bereich des Musiktheaters und der Vokalmusik. Wer weiß schließlich schon so genau, dass Joseph Haydn, der seinen Ruf in der Musikwelt vor allem seinen späten Sinfonien und seiner Kammermusik zu verdanken hat, auch mehrere Opern geschrieben hat? Da kommmt das Jubiläumsjahr gerade recht, um an weniger bekannte Werke, aber auch an in Vergessenheit geratene Aufnahmen zu erinnern.
Haydn XXL
Das niederländische Label Brilliant ist mit seiner imposanten Sammlung mit 150 CDs der absolute Spitzenreiter. Und nicht nur die Masse beeindruckt. Im Mittelpunkt stehen drei Opern von Josehph Haydn, die so gut wie ungekannt sind: die Dreiakter "La Vera Costanza" und "LA Fedelta Premiata sowie das Singspiel "Die Feuersbrunst", die im Juni auch die Potsdamer Musikfestspiele mit einer szenischen Produktion würdigen. Eigens neu eingespielt wurden diese Werke allerdings nicht. Label-Chef Pieter van Winkel hat sich für Aufnahmen aus den 1990er Jahren entschieden.
Work in Progress
Auch die Kammermusik kommt im Haydn-Gedenkjahr nicht zu kurz. Vor den insgesamt 83 Streichquartetten hat das Frankfurter Buchberger Quartett immerhin 60 eingespielt, ein weiteres Highlight der Brilliant-Edition. Darunter sind auch jüngere Aufnahmen vom Juli 2008. Das erstklassige Ensemble überzeugt dabei mit souveräner Virtuosität und viel Spielwitz.
Wieviel Haydn soll's denn sein?
Eine kleinere Sammlung bringt die Deutsche Grammophon auf den Markt: eine Box mit 27 Quartetten sowie den "Sieben letzten Worten am Kreuz". Dabei wurden zeitlos gültige, erstklassige Aufnahmen des legendären Amadeus Quartetts aus den 1960er und 1970er Jahren wieder veröffentlicht. Und man hat hier noch einen anderen Schwerpunkt im Blick: die Haydn-Sinfonien. Allerdings beschränkt die Deutsche Grammophon sich hier auf die sieben Londoner Sinfonien in einer repräsentativen Aufnahme mit dem Chamber Ochestra of Europe unter Claudio Abbado.
Autorin: Kirsten Liese
Redaktion: Gudrun Stegen