EU-Büro für Minderheitensprachen
18. August 2009Etwa 46 Millionen EU-Bürger, das sind rund zehn Prozent der Gesamtbevölkerung, sprechen eine Minderheitensprache. Neben den 23 Amtssprachen gibt es über 100 Minderheitensprachen in Europa - von Gälisch bis zu Tschango. Das EBLUL in Dublin will über diese Sprachen informieren, sie konservieren und wissenschaftliche Projekte rund um die Sprachen organisieren. Die Abkürzung steht für "European Bureau for lesser used languages", also europäisches Büro für wenig gesprochene Sprachen.
Die Mini-Behörde wird zwar von der Union finanziert, ist aber nicht offiziell Teil der EU-Bürokratie. Sie versteht sich als Nicht-Regierungsorganisation, in der viele Sprachinteressierte ehrenamtlich tätig sind. EBLUL hat einen Präsidenten, einen Vize-Präsidenten und sechs Aufsichtsräte sowie ein kleines Sekretariat, das in der irischen Haupstadt angesiedelt ist. Das Büro koordiniert die Arbeit der regionalen Sprachkomitees, die sich um die einzelnen Minderheiten kümmern. Einmal im Jahr wird ein Kongress organisiert. 2009 lädt das Büro nach Friesland im Norden der Niederlande ein.
EBLUL besitzt eine Webseite, allerdings hauptsächlich in Englisch, und eine Nachrichtenagentur mit Namen EUROLANG, die Informationen über Minderheitensprachen auch in den jeweiligen Sprachen veröffentlicht.
Autor: Bernd Riegert
Redaktion: Julia Kuckelkorn