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Erste Talkshow für Flüchtlinge

Laura Bogner23. Juni 2016

Deutsche Welle und der WDR haben ihre erste Talkshow für Flüchtlinge gestartet. Unter dem Namen TALKforyou wird sie ab jetzt einmal im Monat produziert. Das Motto: "Mit Flüchtlingen sprechen, nicht nur über sie“.

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Deutschland Dreh von Talkforyou Flüchtlinge
Bild: DW/M. Müller

Moderiert wird die Sendung von DW-Redakteurin Waslat Hasrat-Nazimi. Bereitgestellt wird TALKforyou als bilingualer Live-Stream, auf Deutsch und Dari, auf Facebook und der WDR Webseite WDRforyou.de.

Thema der ersten Sendung vom 21. Juni: Hat sich die gefährliche Flucht gelohnt? Vier Geflüchtete aus Afghanistan und Iran sprachen in der 50-minütigen Talkshow über ihre persönlichen Erfahrungen in Deutschland. Zudem gab es eine Live-Schalte über Skype mit einem afghanischen Rückkehrer. Der berichtete über seine Entscheidung, Deutschland wieder Richtung Heimat zu verlassen. "Die Atmosphäre im digitalen Wohnzimmer des WDR in Köln war entspannt. Man hat sich gegenseitig Ratschläge gegeben und einander zugehört“, freut sich Moderatorin Hasrat-Nazimi.

Guerilla-Aktion

Das Sendeformat ist neues Terrain für WDR und DW - und bietet zugleich neue Möglichkeiten. "Eine normale Fernsehsendung wäre so kaum möglich gewesen. Das war beinahe eine `Guerilla-Aktion‘ – wir haben vor etwa drei Wochen mit der Planung begonnen“, schmunzelt Hasrat-Nazimi, die selbst als Kind aus Afghanistan nach Deutschland kam. Bereits am Abend der Ausstrahlung schalteten sich 165.700 Zuschauer in die deutsche Ausgabe von TALKforyou ein.

Mit klarer Haltung Brücken bauen

Hasrat-Nazimi versteht es als ihre Aufgabe, "mit klarer Haltung Brücken zu bauen“. Die Moderatorin kann sich noch gut an ihre eigene Flucht erinnern. Zwar war sie erst vier Jahre alt war, als ihre Familie aus Afghanistan nach Deutschland floh. Dennoch weiß sie, wie schwer die Flucht war – und die ersten Jahre in der neuen Heimat. "Durch meine eigene Geschichte habe ich einen anderen Bezug zu den Flüchtlingen. Ich bin in Afghanistan geboren und in Deutschland sozialisiert worden. Daher kann ich mich in beide Gruppen hineinversetzen – in die Deutschen, die vielleicht Angst haben vor dem Flüchtlingsstrom, und in die Flüchtlinge, die sich ein besseres Leben wünschen“, erklärt die 28-jährige DW-Moderatorin. "Die Talkshowteilnehmer haben sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht in Deutschland, alle waren sich jedoch einig: Man braucht Geduld.“

Mögliches Thema der zweiten Ausgabe von TALKforyou, die im Juli produziert werden soll: Helfer in Flüchtlingsheimen und ihre Geschichten.