DW-Reporter gelingt Erstbesteigung
24. Juli 2014Eigentlich ist es unglaublich: Es gibt tatsächlich noch echte weiße Flecken auf der Landkarte der Welt. Manche Orte sind bis heute so unzugänglich, dass noch nie ein Mensch einen Fuß dorthin setzen konnte. Einer dieser unberührten Orte ist der #link:http://blogs.dw.de/abenteuersport/2014/06/30/mittelschwerer-siebentausender/:Kokodak Dome# im Westen Chinas - genauer gesagt war er es bis zu diesem 24. Juli 2014. An diesem Tag betritt erstmals ein Expeditionsteam das schmale Gipfelplateau auf 7129 Meter über dem Meeresspiegel - und DW-Sportreporter Stefan Nestler ist dabei.
"Ein Traum geht in Erfüllung"
"Für alle im Team geht damit ein Traum in Erfüllung", berichtet Nestler nach der erfolgreichen Besteigung des Kokodak Dome in seinem #link:http://blogs.dw.de/abenteuersport/:DW-Blog "Abenteuer Sport".# "Der Kokodak Dome ist kein weißer Fleck mehr auf der Weltkarte der Berge. Wir haben den 7129 Meter hohen Berg im Westen Chinas am heutigen 24. Juli erstbestiegen."
Davor lag ein harter Weg für die #link:http://blogs.dw.de/abenteuersport/2014/07/03/das-expeditionsteam-2/:16-köpfige Expeditionsgruppe.# Nach einer intensiven sportlichen und technischen Vorbereitung ging es für die Bergsteiger zunächst per Flugzeug und Bus zum Karakul See auf knapp 4000 Meter Höhe. Dort begannen dann die kräftezehrenden Märsche durch die immer dünner werdende Luft Stück für Stück weiter nach oben: Zunächst durch beschwerliches Moränengelände ins Basislager auf rund 4400 Metern Höhe, dann weiter über Gesteinsschutt zu Lager 1 (5500 m) und schließlich auf steiler werdendem, losen Geröll ins Lager II (6300 m). Immer wieder musste sich die Gruppe zwischendurch an die sauerstoffarme Höhenluft akklimatisieren, den Körper bereit machen für die noch folgenden Strapazen.
Nur noch 40 Prozent Sauerstoff
Am 24. Juli ist es dann so weit: Um 3 Uhr in der Früh bricht das Team vom Lager 2 aus auf Richtung Gipfel. Die Temperaturen sind zum Glück mit minus sieben Grad Celsius moderat und auch die Steigungen nicht allzu heftig. "Wir können uns an die immer dünnere Luft gewöhnen, ohne zunächst an die letzte physische Grenze gehen zu müssen. Ein Kinderspiel ist es dennoch nicht", macht Stefan Nestler klar. Das verrät auch diese Zahl: Auf 7129 Metern wird der Sauerstoff nur noch mit etwa 40 Prozent des Drucks in die Lungen gepresst wie auf Meereshöhe. Es herrscht also permanente Atemnot.
Doch dann rückt das schneebedeckte Ziel näher: "Wir können erstmals den Gipfel sehen“, gibt #link:http://blogs.dw.de/abenteuersport/2014/07/02/der-expeditionsleiter-luis-stitzinger/:Expeditionsleiter Luis Stitzinger# per Funk an seine Begleiter durch. Doch das war etwas voreilig. Denn oben angekommen, müssen die Bergsteiger feststellen, dass gleich mehrere Bergspitzen fast gleich hoch aussehen. Es wird verglichen und gemessen und dann steht fest: Dies ist der Gipfel des Kokodak Dome. Die Expeditionsgruppe hat Historisches erreicht, echtes Neuland erschlossen.
Freudentränen im Sturm
Ein heftiger Wind bläst auf dem Gipfel. Die obligatorischen Gipfelbilder mit Wimpeln oder Ähnlichem sind nur schwer zu realisieren. Dennoch gelingt es Nestler die Flagge seines Liebling-Vereins 1. FC Köln im Sturm mit Hilfe des Sherpas Chhongba zu hissen. Der Blick von der Spitze ist dann aber doch etwas enttäuschend für Stefan Nestler: "Ich hatte mich eigentlich auf den Blick hinunter auf die Wüste Takla Makan gefreut. Doch daraus wird nichts: Stattdessen nur ein Wolkenmeer", berichtet der DW-Reporter, dem kurz darauf Tränen der Freude über die Wangen kullern. Er hat es geschafft und Geschichte geschrieben - der Kokodak Dome ist bezwungen.
#link:http://blogs.dw.de/abenteuersport/:Alles zur erfolgreichen Kokodak-Dome-Expedition erfahren Sie hier!#