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Firmen unter Korruptionsverdacht

24. August 2013

Zwei deutsche Rüstungsfirmen sollen für lukrative U-Boot-Geschäfte griechische Amtsträger bestochen haben. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

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Deutsches U-Boot der Dolphin-Klasse (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Es soll um Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe gehen. Ermittler der Staatsanwaltschaft Bremen haben deswegen in dieser Woche zwei deutsche Rüstungsfirmen durchsucht. Rheinmetall Defence Electronics und Atlas Elektronik würden verdächtigt, bei U-Boot-Geschäften mit Griechenland Schmiergelder gezahlt und Steuern hinterzogen zu haben, sagte ein Sprecher der Behörde: "An mehreren Orten hat es Durchsuchungen gegeben, bei denen mehr als 100 Beamte im Einsatz waren."

Bei den Geschäften ginge es um Ausrüstungen für U-Boote, sagte der Sprecher weiter und bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ). Danach sollen die beiden Firmen jeweils neun Millionen Euro gezahlt haben.

Beschuldigungen zurückgewiesen

Im Zuge der Durchsuchungen seien Akten, Computer und Festplatten beschlagnahmt worden, sagte der Sprecher der SZ. Wie lange die Auswertung dauern werde, sei noch unklar.

Rheinmetall Defence wies die Anschuldigungen zurück. Sie entbehrten jeder Grundlage sagte ein Sprecher der "Süddeutschen Zeitung". Die Mutterkonzerne von Atlas Elektronik, der Luft- und Raumfahrtriese EADS und der Industriekonzern ThyssenKrupp, bestätigen die Durchsuchungen bei ihrer Tochter.

Deutsches U-Boot auf See (Foto: dpa)
Schwamm bei deutschen U-Bootgeschäften Schmiergeld mit?Bild: picture-alliance/dpa

Schmiergeldzahlungen nichts Neues

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, Atlas habe bereits 2010 die Staatsanwaltschaft über mögliche Unregelmäßigkeiten informiert. Anschließende Ermittlungen hätten jedoch ergeben, dass deutsche Behörden in dem Fall nicht zuständig seien. Erst eine steuerliche Betriebsprüfung im vergangenen Jahr bei Rheinmetall Defence habe neue Hinweise geliefert.

Korruption bei U-Boot-Geschäften mit Griechenland ist nichts Neues. So hatte die Handelsgesellschaft Ferrostaal Schmiergelder in Millionenhöhe gezahlt, um milliardenschwere Geschäfte einzuleiten. Zwei Manager des Unternehmens wurden Ende 2011 vom Landgericht München I zu Freiheitsstrafen auf Bewährung verurteilt. Außerdem musste Ferrostaal ein Bußgeld von 149 Millionen Euro zahlen.

gmf/cw (afp, dpa, rtr)