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Durchsuchung bei MAN

5. Mai 2009

MAN im Visier der Ermittlungsbehörden: Die Staatsanwaltschaft München hat Geschäftsräume des Nutzfahrzeugkonzerns durchsucht. Um mehr Lkw und Busse zu verkaufen, sollen bei MAN Schmiergelder geflossen sein.

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Das Logo des Nutzfahrzeuge-Herstellers MAN ist am Kühlergrill eines Fahrzeuges in einer Reihe von MAN Trucks zu sehen (Foto: AP)
MAN-Nutzfahrzeuge: Um ihren Verkauf zu fördern, sollen Provisionen geflossen seinBild: AP

Die Münchner Staatsanwaltschaft hat am Dienstag (05.05.2009) bundesweit Büros und 39 Niederlassungen des Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzerns MAN durchsucht. Auch die Privatwohnungen von drei Beschuldigten seien davon betroffen gewesen, teilte die Behörde mit. Der Vorwurf: Bestechung.

Der Leitende Oberstaatsanwalt Manfred Nötzel sprach von einem "System zur Förderung des Absatzes von Lkw und Bussen im Bundesgebiet". MAN-Verkäufer hätten den Einkäufern von Kundenfirmen sogenannte Provisionen bezahlt.

Mehrere Millionen Euro sollen geflossen sein

"Mit den Bestechungszahlungen bezweckten die Niederlassungsverkäufer, dass die Einkäufer für ihre jeweiligen Arbeitgeber Kauf- beziehungsweise Leasingverträge über Lkw beziehungsweise Busse mit der MAN Nutzfahrzeuge AG und nicht mit einem ihrer Mitbewerber abschlossen", erklärte Nötzel. Es lägen Hinweise vor, dass Provisionen auch an ausländische Unternehmen, Amtsträger und Angestellte gezahlt wurden.

Allein in Deutschland sollen zwischen 2002 bis 2005 Provisionen in Höhe von rund einer Million Euro, im Ausland sogar mehrere Millionen Euro gezahlt worden sein, teilte MAN mit. Der Konzern hat den Ermittlern volle Unterstützung bei der Aufklärung zugesagt. MAN verbietet in seinen Verhaltensrichtlinien für alle Mitarbeiter strikt Zuwendungen für Aufträge.

Auf die Spur von MAN gekommen war die Staatsanwaltschaft
durch Hinweise von Finanzämter. Ihnen waren die Zahlungen an die Mitarbeiter von MAN-Kunden aufgefallen. (heb/ako/ap/rtr)