Durch die Statistik-Brille
17. Juni 2012Schnelle Computer und moderne Analysesysteme sind im Einsatz bei dieser EURO – menschliche Adleraugen im Stadion unterstützen die Technik. Jede Bewegung, jeder Ballkontakt und jede Aktion wird aufgezeichnet, analysiert und dann in Zahlen gegossen. Die Spielstatistik ist für die Berichterstatter schon während der laufenden Partie abrufbar. Nach dem Spiel landet der Zahlenwust auch als mehrseitige Beilage in jeder UEFA-Pressemappe. Und was lässt sich daraus lesen?
Das gläserne Spiel...
Alles! Nehmen wir zum Beispiel das Gruppenspiel der roten Mannschaft gegen das weiße Team. Die Statistik beweist, dass die dynamischen Roten drückend überlegen waren: 64,4 Prozent Ballbesitz hatten sie. 30 Mal haben sie auf das gegnerische Tor geschossen, über 700 Ballkontakte angehäuft und eine tolle Passquote von über 87 Prozent hingelegt. Die weiße Mannschaft dagegen war weniger aktiv: Nur 402 Mal hatten sie ihre müden Gräten am Ball. Ein Viertel ihrer Pässe kam nicht beim Mitspieler an, außerdem brachten sie den Ball nur traurige zwei Mal zielgenau aufs Tor der Roten. Und was lässt sich daraus nun schließen?
...ist ein Trugschluss
Nichts! Denn im Fußball zählt in Wirklichkeit nur eine Statistik und die ist leicht zu interpretieren: das Ergebnis. Die Partie endete 0:1. Die roten Russen fahren nach Hause, die weißen Griechen stehen im Viertelfinale. So einfach ist das. Keine Wissenschaft - nur Fußball.