1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Durch die Statistik-Brille

Krepela, Jens17. Juni 2012

Früher konnte man sich ein Spiel ansehen und danach trefflich darüber streiten. Heute geht das nicht mehr, denn heute gibt es die unbestechliche Analyse. Die Spielstatistik liefert jedem eine einfache Erkenntnis.

https://p.dw.com/p/15Gel
Ein Fußballfan steht beim Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg Foto: Malte Christians dpa/lno +++(c) dpa - Bildfunk+++
Bild: picture-alliance/dpa

Schnelle Computer und moderne Analysesysteme sind im Einsatz bei dieser EURO – menschliche Adleraugen im Stadion unterstützen die Technik. Jede Bewegung, jeder Ballkontakt und jede Aktion wird aufgezeichnet, analysiert und dann in Zahlen gegossen. Die Spielstatistik ist für die Berichterstatter schon während der laufenden Partie abrufbar. Nach dem Spiel landet der Zahlenwust auch als mehrseitige Beilage in jeder UEFA-Pressemappe. Und was lässt sich daraus lesen?

Ein Computer im Stadion beim Eröffnungsspiel Polen gegen Griechenland bei der EURO 2012
800 Seiten und 25 DVDs - so viele Daten hat Bundestrainer Löw über die Gegner zur VerfügungBild: picture alliance/augenklick

Das gläserne Spiel...

Alles! Nehmen wir zum Beispiel das Gruppenspiel der roten Mannschaft gegen das weiße Team. Die Statistik beweist, dass die dynamischen Roten drückend überlegen waren: 64,4 Prozent Ballbesitz hatten sie. 30 Mal haben sie auf das gegnerische Tor geschossen, über 700 Ballkontakte angehäuft und eine tolle Passquote von über 87 Prozent hingelegt. Die weiße Mannschaft dagegen war weniger aktiv: Nur 402 Mal hatten sie ihre müden Gräten am Ball. Ein Viertel ihrer Pässe kam nicht beim Mitspieler an, außerdem brachten sie den Ball nur traurige zwei Mal zielgenau aufs Tor der Roten. Und was lässt sich daraus nun schließen?

...ist ein Trugschluss

Nichts! Denn im Fußball zählt in Wirklichkeit nur eine Statistik und die ist leicht zu interpretieren: das Ergebnis. Die Partie endete 0:1. Die roten Russen fahren nach Hause, die weißen Griechen stehen im Viertelfinale. So einfach ist das. Keine Wissenschaft - nur Fußball.