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Duque springt am schönsten

31. Juli 2013

Orlando Duque sichert sich den WM-Titel im Klippenspringen. Im Becken überzeugten vor allem die Südafrikaner, Wunderschwimmerin Missy Franklin glänzte - und die die Deutschen schwammen hinterher.

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Orlando Duque im Sprung (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Die Entscheidung war denkbar knapp: Nicht mal ein Zähler trennte Orlando Duque am Ende von seinem schärfsten Rivalen, Gary Hunt aus Großbritannien. Mit 590,20 Punkten lag Duque vor Hunt, der auf 589,30 Zähler kam. Beide hatten bei dem Event im Hafen von Barcelona auch als Favoriten gegolten. Unter strahlend blauem Himmel ging Bronze an den Mexikaner Jonathan Paredes mit 578,35 Zählern. Deutsche Springer waren bei den Männern nicht am Start.

Publikumsmagnet Klippenspringen auch in Berlin?

Wie schon tags zuvor beim Frauen-Wettbewerb, in dem Anna Bader Bronze gewonnen hatte, verfolgten erneut Tausende Zuschauer das Sprung-Spektakel im Port Vell. Nach der erfolgreichen WM-Premiere der Extremsportart träumen die Klippenspringer nun von einer Aufnahme ins olympische Programm. "Das wäre der Hammer", sagte Anna Bader: "Ich glaube, dass es nicht von heute auf morgen passieren wird. Aber es wäre ein Traum."

Realistischer scheint die Integration ins EM-Programm. "Ich befürworte es auf jeden Fall. Es ist attraktiv für die Zuschauer, nicht nur Zirkus, sondern eine sehr elegante Sportart, die neue Möglichkeiten eröffnet", sagte die Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) Christa Thiel. Eine Aufnahme des High Diving in das EM-Programm vom 13. bis 24. August 2014 sei organisatorisch kein Problem.

Südafrika jubelt doppelt

Im Becken des Palau Sant Jordi sorgte derweil der Südafrikaner Chad Le Clos für ein Ausrufezeichen. Der Olympiasieger trat über die 200 Meter Schmetterling die Nachfolge von Superstar Michael Phelps als Weltmeister an. Der Südafrikaner, der Phelps bei den Sommerspielen in London 2012 knapp geschlagen hatte, sicherte sich in 1:54,32 Minuten seinen ersten WM-Titel. Silber ging an den Polen Pawel Korzeniowski vor dem Chinesen Wu Peng, der Bronze gewann.

Chad Le Clos schwimmt die 200 Meter Schmetterling in Barcelona (Foto: dpa)
Machte sich lang für Gold: Der Südafrikaner Chad Le Clos ist zu schnell für die KonkurrenzBild: Reuters

Auch über die 50 Meter Brust jubelte am Ende ein Südafrikaner: Weltrekordler Cameron van der Burgh war in 26,77 Sekunden nicht zu schlagen. Der Südafrikaner, der vom ehemaligen Bundestrainer Dirk Lange betreut wird, gewann in Weltjahresbestzeit vor dem Australier Christian Sprenger. Dritter wurde van der Burghs Landsmann Giulio Zorzi. Über 800 Meter Freistil feierte Topfavorit Sun Yan (China) in 7:41,36 Minuten den Titel. Hinter ihm schwammen Michael McBroom aus den USA und der Kanadier Ryan Cochrane auf das Podium.

Bundestrainer übt Kritik an deutschen Schwimmern

Die einzige Entscheidung bei den Damen am 13. Wettkampftag war ein packendes Rennen: Olympiasiegerin Missy Franklin schlug über die 200 Meter Freistil in der Weltjahresbestzeit von 1:54,81 Minuten als Erste an. Verfolgerin und Titelverteidigerin Federica Pellegrini aus Italien war auf den letzten Metern noch einmal gefährlich nah herangekommen. Die Französin Camille Muffat gewann Bronze. Für die erst 18-jährige Wunderschwimmerin Missy Franklin war es bereits der dritte Titel bei dieser WM.

Die deutschen Schwimmer enttäuschten einmal mehr bei den Becken-Wettbewerben von Barcelona und schieden meist früh aus. Nach den zum Teil erschreckend schwachen Leistungen erhöhte Bundestrainer Henning Lambertz, der sich vor der WM im DW-Interview noch optimistisch gezeigt hatte, den Druck. "Wir müssen mehr und intensiver trainieren, damit wir da oben mitspielen können", forderte der neue Auswahltrainer, stellte aber auch ernüchtert fest: "Wir haben keine Kohlen im Kessel." Insbesondere die einstige Gold-Schwimmerin Britta Steffen solle kämpfen und nicht kapitulieren, forderte Lambertz. Nach der Staffel-Enttäuschung über 100 Meter Freistil müsse sie auf der Zielgeraden ihrer Karriere noch einmal alles aus sich herausholen. Lambertz erwartet von der Doppel-Olympiasiegerin von 2008 eine Leistungssteigerung und will von ihr sehen, "dass sie noch immer eine Führungsfigur im Team ist, dass sie sich ins Semifinale kämpft".

Chef-Bundestrainer Henning Lambertz verfolgt am 25.04.2013 bei den Deutschen Meisterschaften im Schwimmen in Berlin die Wettkämpfe. (Foto: dpa)
Bundestrainer Henning Lambertz fordert mehr EinsatzBild: picture-alliance/dpa

jw/mak (sid, dpa)