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Drygalla will weiter rudern

5. August 2012

Die wegen der sogenannten Neonazi-Affäre von Olympia abgereiste Ruderin Drygalla distanziert von rechtem Gedankengut. Innenminister Friedrich drängt auf umfassende Klärung des Falles.

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Ruderin Nadja Drygalla (Foto: dpa)
Nadja Drygalla InterviewBild: picture-alliance/dpa

Sie spreche sich gegen rechte Ideologie aus, betonte die 23-Jährige zwei Tage nach ihrer Abreise aus London in einem Gespräch mit der Deutschen Presseagentur dpa in Rostock. Sie habe keine Verbindung in den Freundeskreis ihres Partners und diese Szene gehabt und lehne das absolut ab.

"Freund raus aus der NPD"

Ihr Freund ist nach Nadja Drygallas Worten seit Mai 2012 kein Mitglied der rechtsextremen NPD mehr. Er habe "persönlich mit dieser ganzen Sache gebrochen und sich verabschiedet". Noch 2011 hatte ihr Freund Michael Fischer bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern für die NPD kandidiert.

Sie selbst - so die Ruderin zu dpa weiter- wolle ihre Karriere fortsetzen: "Natürlich möchte ich mit dem Sport weitermachen ... Ich wünsche mir, dass ich meine Pause in Ruhe beginne und dann Anfang September wieder anfangen kann." Drygalla saß in London im deutschen Frauen-Achter, der nicht ins olympische Finale gekommen ist.

Olympia 2012: Der Fall Drygalla

Friedrich verweist auf Vorbildfunktion

Der auch für den Sport zuständige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich forderte eine "umfassende und gründliche" Klärung des Falles Drygalla. "Extremistisches Gedankengut hat im Sport keinen Platz. Denn Sportler sind auch Vorbilder. Der Sachverhalt muss deshalb umfassend und gründlich geklärt werden", sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung.

Der Deutsche Olympische Sportbund DOSB will erst am Donnerstag von den Beziehungen Drygallas in die rechtsextreme Szene erfahren und dann sofort gehandelt haben. DOSB-Generaldirektor Michael Vesper kam mit der 23-Jährigen zu einem Gespräch zusammen, nachdem sich die Sportlerin zur Abreise entschloss. Nach Darstellung des Innenministers von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier, gab es schon 2011 "sehr intensive Gespräche" seines Ressorts mit der Polizeianwärterin über ihre Beziehungen zur rechten Szene, "in die auch der Landessportbund und ihr Verein einbezogen waren". Drygalla hatte danach freiwillig den Polizeidienst verlassen.

wl/gmf (dpa, sid)