1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Druck auf Armstrong

Olivia Fritz (mit sid, dpa)11. Juli 2012

Der siebenmalige Tour-Gewinner Lance Armstrong steht kurz vor einem Doping-Prozess, bei dem ihm viele Titel aberkannt werden könnten. Auch die aktuelle Auflage der Tour de France hat ihren ersten Dopingskandal.

https://p.dw.com/p/15VAR
Lance Armstrong. (Foto: EPA/JEAN-CHRISTOPHE BOTT, dpa)
Lance ArmstrongBild: picture-alliance/dpa

Einmal schon ist Ex-Radprofi Lance Armstrong mit einer Klage gescheitert, jetzt reichte der US-Amerikaner eine zweite Klage bei einem Amtsgericht in Texas gegen die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA ein. Ziel: Die Anklage gegen den Rekord-Toursieger zu verhindern. Die USADA verletze die Rechte des Athleten und habe nicht die Gerichtsbarkeit, Anklagen gegen ihn zu erheben, behaupten Armstrongs Anwälte. Der Verband soll zudem gesetzeswidrig vorgegangen sein, auch von Zeugenbeeinflussung war die Rede. Richter Sam Sparks hatte die erste Klage nach nur sieben Stunden Bedenkzeit abgeschmettert: "Dieses Gericht wird Armstrongs Wunsch nach Publicity, Selbstverherrlichung und Verunglimpfung der gegnerischen Partei nicht nachkommen."

Drei Weggefährten Armstrongs gesperrt

Bis kommenden Samstag (14.07.2012) möchte Armstrong eine neue gerichtliche Entscheidung über seine zweite Klage, denn bis zu diesem Stichtag muss er offiziell auf die Dopingvorwürfe der USADA reagieren und eventuelle Sanktionen akzeptieren. Ansonsten würde ein Gericht entscheiden. Bei einer Verurteilung könnte der 40-Jährige lebenslang gesperrt werden und einige seiner Tour-Titel verlieren. Die USADA hatte Armstrong im Juni formal des Dopings und des Handels mit illegalen Substanzen angeklagt und sich dabei auf zehn Zeugen gestützt, darunter einstige Kollegen wie Tyler Hamilton und Floyd Landis. In dieser Woche hatte die USADA drei frühere Helfer Armstrongs (Michele Ferrari, Luis Garcia del Moral und Jose Marti) wegen Manipulation sowie Handel und Anweisungen zum Gebrauch von Doping lebenslang gesperrt. Die drei Männer hatten die Anschuldigungen abgestritten, die Möglichkeit für eine Schiedsgerichts-Verhandlung aber nicht genutzt.

Di Grégorio festgenommen

Remy Di Gregorio bei der Tour de France. (Foto: REUTERS/Bogdan Cristel/Files)
Für Di Gregorio ist die Tour de France beendet - er wurde festgenommenBild: REUTERS

Auch bei der aktuellen Tour de France hat es einen ersten Doping-Zwischenfall gegeben: Der Franzose Rémy Di Grégorio ist nach einer Razzia am ersten Ruhetag festgenommen worden. Die Polizei hatte ein Telefonat mit einem Dopinghändler abgehört. Der Bergspezialist soll mit Dopingmitteln gehandelt haben. Schon im letzten Jahr war gegen ihn ermittelt worden, damals fuhr er noch für das kasachische Astana-Team, das durch die Blutdopingaffäre in die Schlagzeilen geraten war. Sein aktuelles Team Cifidis sperrte Di Grégorio sofort. "Das ist eine ernste Sache", gab Teammanager Yvon Sanquer zu Protokoll. "Niemand, der betrügt, hat einen Platz bei Confidis." Die restlichen Fahrer werden die Frankreich-Rundfahrt jedoch fortsetzen. "Dieser Einzelfall sollte nicht Fahrer bestrafen, die sich absolut nichts zu Schulde haben kommen lassen."