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Politik

Drohnen-Rückgabe "auf angemessene Weise"

18. Dezember 2016

Wegen Chinas Gebietsansprüchen im Südchinesischen Meer liegen Peking und Washington seit langem über Kreuz. Eine dort beschlagnahmte US-Unterwasserdrohne will China zwar zurückgeben, fährt aber scharfe Wortgeschütze auf.

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Chinesisches Kriegsschiff (Foto: picture-alliance)
Im Südchinesischen Meer unterwegs: ein chinesisches Kriegsschiff Bild: picture-alliance/Photoshot

China will eine amerikanische Unterwasserdrohne wieder freigeben, die kürzlich im Südchinesischen Meer von der Marine der Volksrepublik beschlagnahmt worden war. Eine entsprechende Übereinkunft sei in direkten Gesprächen erzielt worden, bestätigte ein Pentagon-Sprecher in Washington.

Das Verteidigungsministerium in Peking kündigte eine Rückgabe "auf angemessene Weise" an, ohne dies näher zu erläutern. Zugleich warf es den USA in einer schriftlichen Erklärung eine "unangebrachte" Dramatisierung des Vorfalles vor. Erneut wurde auch Amerikas "langjährige" Praxis "militärischer Erkundungen aus nächster Nähe" in von China beanspruchten Gewässern angeprangert. China fordere ein Ende dieser Aktivitäten, werde weiter "wachsam" sein und "nötige Maßnahmen als Antwort ergreifen".

Nur zu Forschungszwecken?

Nach Darstellung des Pentagon war das unbemannte Unterwasserfahrzeug im Zuge von "Routine-Operationen" in der Nähe der Philippinen zum Sammeln von ozeanographischen Daten eingesetzt worden. Das US-Militär wollte die Drohne gerade bergen, als die Besatzung eines chinesischen Marineschiffes eingriff.

Karte Südchinesisches Meer Besitzanspruch China Deutsch

Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund eines ohnehin angespannten Verhältnisses zwischen den USA und China. Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte Peking zuletzt sehr verärgert, als er mit Taiwans Präsidentin telefonierte und die Ein-China-Politik der USA infrage stellte. Am Samstag äußerte sich der Republikaner via Twitter auch zur Beschlagnahme der Drohne. Sie sei in internationalen Gewässern von China "gestohlen" worden, schrieb Trump und sprach von einem "bisher einmaligen" Vorgang. Wenig später überrasche er mit dem Statement, China solle die Drohne doch behalten.

China erhebt Anspruch auf weite Teile des Südchinesischen Meeres und streitet sich darüber vor allem mit den Anliegerstaaten. In der Region werden reiche Öl- und Gasvorkommen vermutet. Außerdem ist sie für die Fischerei wichtig und liegt auf der direkten Schifffahrtsroute zwischen Europa und Ostasien.

wa/rb (dpa, rtr)