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3. Lufthansa-Streiktag: 790 Flüge gestrichen

20. März 2015

Lufthansa-Passagiere müssen sich wegen der Pilotenstreiks weiter auf erhebliche Einschränkungen einstellen: Am Freitag bestreiken die Piloten erneut die Kurz- und Mittelstreckenflüge.

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Lufthansa Streik (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Kneffel

Zum Auftakt des dritten Tags des Pilotenstreiks bei der Lufthansa sind am Freitag (20.03.2015) am Frankfurter Flughafen etliche Flüge abgesagt worden. Wie die Fluggesellschaft auf ihrer Internetseite mitteilte, würden viele europäische Städte nur sehr vereinzelt angeflogen. Das Unternehmen richtete erneut einen Sonderflugplan ein, wie Sprecher Michael Lamberty sagte. 790 Flüge wurden gestrichen - rund 94 000 Passagiere sind nach Lufthansa-Angaben vom Ausstand betroffen. Bisher deute alles darauf hin, dass die Airline ihren Sonderflugplan am Freitag einhalten könne, sagte Lamberty. Für Samstag rief die Pilotenvereinigung Cockpit erneut zu Streiks auf Langstreckenflügen und bei der Lufthansa-Frachttochter Cargo auf.

In dem festgefahrenen Tarifkonflikt hatten die Piloten bereits am Mittwoch und Donnerstag zu Streiks aufgerufen. Zahlreiche Flüge fielen deshalb aus. Am Donnerstagabend kündigte Cockpit die Ausweitung bis zum Samstag an. "Es ist bedauerlich, dass der Lufthansa-Konzernvorstand weitere Arbeitskämpfe billigend in Kauf nimmt", erklärte Ilona Ritter von der Vereinigung Cockpit. Die Gewerkschaft sei "jederzeit bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren".

Lufthansa reagierte mit Unverständnis auf die erneute Ausweitung des Streiks. Die Piloten hätten mit der vierten Streikankündigung in nur einer Woche "den Tarifkonflikt nicht nur über jedes Maß hinaus eskaliert", sondern entfernten "sich immer mehr von einer Lösung, die ausschließlich konstruktiv am Verhandlungstisch gefunden werden" müsse, erklärte das Unternehmen.

Verhärtete Fronten

Zwischen dem Lufthansa-Konzern und der Gewerkschaft schwelt seit Monaten ein Tarifkonflikt. Zentraler Streitpunkt ist die Altersversorgung der Piloten. Die Lufthansa will die Kosten für die sogenannte Übergangsversorgung künftig nicht mehr übernehmen und die Altersgrenze dafür erhöhen. Bisher können Piloten mit 55 Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen. Bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter bekommen sie maximal 60 Prozent ihrer Bezüge weiter.

Cockpit will die geplanten Einschnitte nicht akzeptieren. Die Gewerkschaft wirft der Lufthansa vor, in diesem Punkt nicht ernsthaft an Lösungen interessiert zu sein.

zdh/hmf (afp, dpa)