1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Tote bei Schwert-Angriff in Schweden

22. Oktober 2015

Ein mit einem Schwert bewaffneter Mann hat in der Stadt Trollhättan einen Lehrer und einen Schüler erstochen. Der Täter starb, nachdem die Polizei ihn mit Schüssen gestoppt hatte. Er hatte wohl rechtsextreme Ansichten.

https://p.dw.com/p/1GsUv
Rettungs- und Polizeiwagen vor der Kronan-Schule in Trollhättan (Foto: Reuters/TT/S. Hedstrom)
Bild: Reuters/TT/S. Hedstrom

Tatort ist die Kronan-Schule - eine Grund- und Mittelschule - in Trollhättan im Südwesten Schwedens. Der Angreifer tötete einen Lehrer und verletzte einen weiteren Lehrer sowie zwei elf und 15 Jahre alte Schüler schwer, bevor er von Polizisten erschossen wurde. Am Nachmittag erlag ein zweites Anschlagsopfer - ein Schüler - seinen schweren Verletzungen.

Medien: Täter hat Hitler und Nazi-Deutschland glorifiziert

Die Kronan-Schule hat rund 400 Schüler. Näheres zu den Hintergründen des Angriffs ist auch Stunden später noch nicht bekannt. Es hieß in Medienberichten nur, der 21 Jahre alte Täter habe eine "Star-Wars"-Maske getragen. Weil der Angriff so kurz vor Halloween passierte, hätten die Schüler zunächst an einen Witz geglaubt. Einige Schüler hätten ein Bild von dem Mann machen wollen und auch das Schwert berührt.

Nach Informationen mehrerer schwedischer Medien hatte der Attentäter rechtsextreme Ansichten. Er habe über die Online-Plattform YouTube Material verbreitet, in dem Adolf Hitler und Nazi-Deutschland glorifiziert wurden, berichteten die Medien am Abend. Es ging demnach auch um Kritik am Islam und an der Einwanderung. Die Polizei habe Ermitllungen zum möglichen politischen Hintergrund der Tat aufgenommen, berichtete das Magazin "Expo".

Das ganze Land geschockt

Ganz Schweden ist fasssungslos angesichts der Bluttat. König Carl XVI. Gustaf sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. "Schweden steht unter Schock", sagte er laut einer Mitteilung des Königshauses. Ministerpräsident Stefan Löfven erklärte: "Das ist ein schwarzer Tag für Schweden."

Nach Einschätzung von Experten ist es der erste Vorfall dieser Art in dem skandinavischen Land, der letzte liegt 54 Jahre zurück: Bei der Attacke in einer Berufsoberschule der Stadt Kungälv waren 1961 ein Jugendlicher erschossen und sechs weitere verletzt worden.

Trollhättan ist eine industriell geprägte Kleinstadt nahe Göteborg und wurde bekannt als Sitz des früheren Autokonzerns Saab, der 2012 Insolvenz anmelden musste.

sti/se (APE, afp, dpa)