Dr. Angelos Michaelides, Irland
Angelos Michaelides arbeitet auf dem Gebiet der Quantenmechanik. Er untersucht grundlegende Vorgänge, zum Beispiel die Entstehung von Eis. Was genau geschieht auf Ebene der Atome, wenn Wasser sich in Eis umwandelt?
Keine einfache Frage. Denn wenn Wasser abkühlt, dann kann es erstaunlicherweise bis minus 40 Grad Celsius flüssig bleiben. Das Eis im Kühlschrank oder der Schee in der Natur können nur entstehen, weil sich im Wasser kleinste Verunreinigungen befinden: mikroskopisch kleine Partikel, die die Eisbildung auslösen.
Angelos Michaelides entwickelt Theorien, wie diese Kristallisationskeime das Eis entstehen lassen: Grundlagenforschung, die wahrscheinlich auch eine praktische Anwendung haben wird. Denn die Wechselwirkung zwischen Wassermolekülen und Feststoffen spielt eine wesentliche Rolle im Innern einer Brennstoffzelle, einer wichtigen Energiequelle der Zukunft.
Angelos Michaelides wurde im Jahr 2005 mit dem EURYI Award, dem Europäischen Preis für junge Forscher, ausgezeichnet.
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Warum forschen Sie hier in Berlin, an einem Max-Planck-Institut?
Natürlich gibt es viele andere Labors. Aber dieses hier hat eine sehr breites Spektrum an Mitarbeitern, hier sind viele gute Leute mit denen ich täglich zusammenarbeite. Die Ausstattung ist extrem gut, und es ist ein Ort, an dem ich mich ganz entspannt auf meine Arbeit konzentrieren kann. Ein anderer Vorteil eines Max-Planck-Instituts liegt darin, dass ich nicht zu viel unterrichten muss. Deshalb habe ich mehr Zeit für meine eigentliche Arbeit.
Wo liegt der wichtigste Unterschied zu anderen Arbeitsgruppen?
Sie erforschen die "Nano-Welt", der Welt von Atomen und Molekülen. Es gibt da ja fantastische Vorstellungen, was mit der Nano-Technologie alles möglich sein wird. Halten Sie es für realistisch, dass in Zukunft einmal Nano-Roboter unsere Körper von innen her reparieren werden?
Was halten Sie als Ire von den Deutschen?
... meinen Sie das als Kompliment oder als Kritik?
Haben Sie auch privat Kontakt zu Deutschen?
Ich habe ein paar deutsche Freunde. Mir gefallen besonders die Kneipen hier, vor allem die Biergärten im Sommer, wenn man draußen sitzen kann und mit den Freunden ein Bier trinken kann - das ist schon schön.
Und was gefällt Ihnen noch an Berlin?
Und ich liebe die vielen Parks in Berlin. Berlin ist eine sehr grüne Stadt. Ich glaube, ein Drittel der Stadt besteht aus Grünanlagen. Besonders hier in Dahlem, da ist man umgeben von Wald. Ich gehe hier gerne mit meinem Hund spazieren. Wenn es nicht anders geht, nehme ich ihn auch mit zur Arbeit. Dann sitzt er brav neben mir, und wir beiden versuchen, so viele Probleme wie möglich zu lösen.
Vermissen Sie Irland manchmal?
Ein Blick in die Zukunft: Wie lange werden Sie in Deutschland beleiben?