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DOSB will mehr Geld

21. Oktober 2013

Der Deutsche Olympische Sportbund fordert mehr Geld vom Staat und geht mit gleich zwei Hilferufen an die Öffentlichkeit. Die Politik zeigt sich überrascht und winkt ab.

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Olympische Ringe am Adler Flughafen, nahe Sotschi, Russland. (Foto: MAXIM SHIPENKOV/EPA, dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die zukünftige Bundesregierung ist noch gar nicht gebildet, da gibt es schon die ersten Forderungen: Mehr Geld für die Spitzensportförderung. Aus Sorge um die internationale Konkurrenzfähigkeit seiner Spitzenathleten bittet der Deutsche Olympische Sportbund um mehr finanzielle Unterstützung vom Staat: "Wir werden nach den Koalitionsverhandlungen sehen, wer in Zukunft Verantwortung für den Sport übernehmen wird, und dann der neuen Bundesregierung und dem neuen Parlament den Finanzbedarf des Spitzensports darstellen", sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper der "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Eine interne Kommission unter der Leitung von Christa Thiel, Präsidentin des Deutschen Schwimmverbandes, hat laut der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" einen Mehrbedarf von jährlich 38 Millionen Euro errechnet. Damit stiege der Beitrag der Steuerzahler für die Finanzierung des olympischen Spitzensports von derzeit 113 Millionen Euro auf gut 150 Millionen Euro. Die Gesamtförderung des Sports durch das Bundesinnenministerium (BMI) würde von 130 Millionen Euro im Jahr 2013 auf knapp 170 Millionen Euro ansteigen. Rund 42 Millionen Euro fehlten zudem beim Sportstättenbau. Allein durch das Hochwasser in diesem Jahr sei der Bedarf um knapp 90 Millionen Euro angewachsen.

"Es werden Wunschzettel geschrieben"

Die ersten Reaktionen aus der Politik fielen gemäßigt aus. Die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Dagmar Freitag (SPD), zeigte sich überrascht von dem geplanten Vorstoß. "Es wird Weihnachten. Da werden Wunschzettel geschrieben." Sie sei erstaunt darüber, "eine solche Zahl in der Zeitung zu lesen. Wir haben keinen realistischen Spielraum zur Erfüllung einer solchen Forderung." Sie forderte eine gründliche Analyse des Systems, wie es nach den Olympischen Spielen 2012 in London vereinbart wurde.

Genau darauf berufe sich der Sport jetzt, betonte DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank. Man habe in den vergangenen zwei Jahren die Effizienz der eingesetzten Mittel überprüft und sei zu dem Ergebnis gekommen. Sollte die Politik eine stärkere Förderung ablehnen, befürchtet Leistungssportdirektor Schwank dramatische Konsequenzen. "Manche Verbände müssen schon schauen, ob sie ihre Kader verkleinern, weil sie nicht alle zu den notwendigen 25 Turnieren weltweit schicken können. Dabei ist das nötig, weil die Sportler sonst nicht mal die Chance haben, sich zu qualifizieren", erklärte Schwank.

of/ck (sid, dpa)