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Dokumentarfilm-Pionier Albert Maysles gestorben

7. März 2015

Er gilt als "Doyen des US-Dokumentarfilms". Berühmt geworden ist Albert Maysles 1970 mit "Gimme Shelter", einer Dokumentation über die Rolling Stones. Am Donnerstag verstarb der Regisseur im Alter von 88 Jahren.

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Albert Maysles (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/V. Macon

Für "Gimme Shelter" begleitete Albert Maysles, gemeinsam mit seinem Bruder David (1931-1987), die Rolling Stones auf ihrer Konzerttournee im Jahr 1969. Zu sehen ist darin nicht nur der Auftritt der amerikanischen Band beim Rockkonzert am Altamont Speedway in Nord-Kalifornien. Die Maysles-Brüder hielten auch mit der Kamera fest, wie dort, wegen einer chaotischen Konzertorganisation, mehrere Fans zu Tode getrampelt wurden.

Für "Salesman" filmten sie 1968 Bibelverkäufer, die in den USA von Haustür zu Haustür ziehen, um den "Weltbestseller" an den Mann zu bringen. "Cold Blood" porträtiert das Leben von Truman Capote.

Neues, direktes Kino

Albert und David Maysles begründeten eine neue Richtung im Dokumentarfilm, die als amerikanische Variante des französischen "Cinéma Vérité", eines wahrhaftigen Kinos, Geschichte schrieb und die die beiden Brüder zu den wichtigsten US-Dokumentarfilmern machte. Während ihrer Drehs verzichteten sie weitgehend auf Skripts, künstliches Licht und auf Interviews. So wollten sie die Welt zeigen, wie sie ist, ohne ihr Fragen zu stellen, wie Albert Mayles einmal in einem Interview erklärte.

"The love we make" folgte dem Ex-Beatle Paul McCartney nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 bei Vorbereitungen für ein Benefizkonzert. Das Interesse an Künstlerporträts hielt an: Die Maysles-Brüder begleiteten zahlreiche Projekte des Künstlerpaares Christo und Jeanne Claude mit der Kamera, darunter die Verhüllung des Berliner Reichstags. Der Kurzfilm "Christo's Valley Curtain" wurde 1974 für einen Oscar nominiert.

Albert Maysles erlag am Donnerstag in New York einem Krebsleiden.

so/ (dpa/AFP/AP)