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Dirigent Carlos Kleiber ist tot

19. Juli 2004
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Der österreichische Dirigent Carlos Kleiber starb bereits am 13. Juli im Alter von 74 Jahren nach langer Krankheit in seinem Ferienhaus in dem Dorf Konsica, 60 Kilometer östlich von Ljubljana. Dort wurde er am 17. Juli in Anwesenheit seiner Kinder und der engsten Verwandten beigesetzt.

Der langjährige Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, Wolfgang Sawallisch, würdigte Kleiber als "einen der faszinierendsten Dirigenten dieser Epoche". Der Direktor der Wiener Staatsoper, Ioan Holender, sprach von ihm als dem "größten lebenden Dirigenten". Der Tod Kleibers sei ein enormer Verlust für die Musikwelt. Die deutsche Kulturstaatsministerin Christina Weiss meinte, Kleiber sei "schon zu Lebzeiten sein eigener Mythos gewesen". Bei seinem letzten Konzert dirigierte er im Februar 1999 in Cagliari auf Sardinien Beethovens 4. und 7. Symphonie.

Der Musiker wurde am 3. Juli 1930 in Berlin als Sohn des österreichisch-argentinischen Dirigenten Erich Kleiber geboren. Er wuchs in Argentinien auf und erhielt dort seine erste musikalische Ausbildung. Seine Dirigentenlaufbahn begann er 1952 im Theater in La Plata. 1953 war er im Münchner Gärtnerplatztheater erstmals in Europa zu hören Der Musiker galt als schwierig und perfektionistisch, aber auch als Meister der Werktreue und Präzision. Seine raren Auftritte an den führenden Opernhäusern der Welt von der Mailänder Scala über die Festspiele Bayreuth bis zur Metropolitan Opera New York wurden von Publikum und Kritik gleichermaßen enthusiastisch aufgenommen.