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Dietel erhält den Bundesdesignpreis

25. September 2014

Karl Clauss Dietel wird mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er hat die "Erika"-Schreibmaschine und das DDR-Auto "Wartburg 353" gestaltet.

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Karl Clauss Dietel
Bild: cc/Laszlo Farkas

Der 79-jährige Chemnitzer Karl Clauss Dietel ist der erste Designer aus der DDR, der den Bundesdesignpreis erhält: "Ich betrachte das als Würdigung für die Arbeit vieler Kollegen im Osten", äußerte sich Dietel. Der Designpreis der Bundesrepublik Deutschland wird am Donnerstag (25.09.2014) feierlich im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin verliehen.

Nach einer Lehre als Schlosser studierte Dietel an der Ingenieurschule Zwickau Karosseriebau. Anschließend folgte ein Studium an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee. Seine Lehrer stammten dabei meist aus der Bauhaus-Schule.

Dietels Anspruch: nachhaltig gestalten

Dietel war am Grundentwurf für den beliebten Mittelklassewagen "Wartburg 353" beteiligt. Er konzipierte unter anderem auch die "Erika"-Schreibmaschine und das Moped "S 50". Seine Produkte sollten die "fünf L" erfüllen, das heißt langlebig, leicht, lütt (norddeutsch für "klein"), lebensfreundlich und leise sein. Sein Wohnhaus in der Nähe des Chemnitzer Zeisigwaldes nutzt Dietel zugleich als Werkstatt. Inspiriert ist er häufig von der Natur - für ihn ist "jede Blüte eine Faszination".

Dietel war nicht nur Designer, sondern auch Pädagoge. Er war Hochschullehrer und von 1988 bis 1990 Präsident des Verbands Bildender Künstler. Er amtierte zudem als Direktor der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg. Was das Design der heutigen Zeit angeht, ist Dietel der Meinung, Computer hätten die Produktgestaltung revolutioniert: "Beim Autohändler bekommt man heute ein auf seine Wünsche hin maßgeschneidertes Auto. Serienprodukte werden so individueller." Den Begriff Design mag er jedoch nicht gerne, er bezeichnet sich selbst lieber als Gestalter.

cc/rey (dpa, Bundesdesignpreis)