Die zehn schönsten Welterbestätten in Afrika
In ganz Afrika finden sich einzigartige Natur- oder Kulturdenkmäler, die schon länger oder erst seit Kurzem zum UNESCO-Welterbe gehören. Wir stellen einige davon vor.
Der Louvre der Wüste
Mehr als 4500 Felsmalereien finden sich in Tsodilo, zu Deutsch etwa "der Fels, der flüstert". Sie erzählen vom Leben und den Umweltbedingungen der Menschen in der Kalahari-Wüste in den vergangenen 100.000 Jahren. 2001 wurde das Gebiet im nordwestlichen Botswana zum UNESCO-Welterbe ernannt.
Überwältigende Artenvielfalt
Das Wildreservat Dja im Süden von Kamerun zählt zu den größten und am besten erhaltenen Regenwäldern Afrikas. Hier leben mehr als 100 verschiedene Säugetier- und 349 einheimische Vogelarten. Der Dja-Fluss bildet eine natürliche Grenze um den Nationalpark, in dem Baka-Pygmäen traditionell leben und jagen dürfen.
Bewegte Geschichte
Die Altstadt von Lamu ist die älteste noch bestehende Swahili-Siedlung. Geprägt durch arabische, portugiesische, deutsche und britische Einflüsse hat die kleine Insel vor der Küste Kenias ihre klassische Bauweise aus Korallen und Mangroven-Holz bewahrt. Bis heute ist Lamu ein wichtiges Zentrum für muslimische Kultur.
Ein steinerner Wald
Eng an eng stehen die mächtigen grauen Kalksteinnadeln, die Tsingy. Unberührte Wälder, Seen und Mangrovensümpfe sind Heimat für seltene Vögel und Lemuren. 86 Prozent der Pflanzenarten im Tsingy de Bemaraha-Nationalpark auf Madagaskar gibt es nur hier - und nirgendwo sonst auf der Welt.
Kirchen aus Fels
Bis zu zehn Meter hoch sind die elf Felsenkirchen von Lalibela in Äthiopien. Vor fast 800 Jahren wurden sie aus der umgebenden Felsformation herausgearbeitet, bis heute finden hier Gottesdienste statt. Bet Giyorgis, die Georgskirche, ist am besten erhalten.
Das Dach Afrikas
5895 Meter hoch ist der Kilimandscharo. Schon lange spuckt der Vulkan keine Lava mehr, an seinen fruchtbaren Hängen siedeln tausende Menschen. Die schneebedeckte Kuppe ist ein Wahrzeichen Tansanias - und bedroht: Schon in 20 Jahren könnte der höchste Berg Afrikas durch den Klimawandel seine Gletscherkrone verlieren.
Bedrohte Kulturschätze
Timbuktu im Norden Malis war seit dem Mittelalter ein geistiges Zentrum des Islam. Drei Lehmmoscheen, bis zu 700 Jahre alt, sind Zeugnis dieser Zeit. Im Juli 2012 zerstörten Islamisten Teile des Welterbes. In ihren Augen widerspricht die Heiligenverehrung, die seit Jahrhunderten in Mali praktiziert wird, dem Monotheismus des Islam.
Donnernder Rauch
Mosi-oa-Tunya - "donnernder Rauch" - nennen die einheimischen Kololo den imposanten Wasserfall an der Grenze von Sambia und Simbabwe. Noch in 20 Kilometer Entfernung ist der aufsteigende Sprühnebel sichtbar. Der schottische Missionar und Afrikaforscher David Livingstone war der erste Europäer, der den Wasserfall sah. Er nannte ihn Victoria Falls, zu Ehren der damaligen britischen Königin.
Stadt der Toten
Tempel, Grabkammern, Paläste - die perfekte Hollywood-Kulisse und Ägyptens Tourismusmagnet Nummer 1: Memphis, etwa 20 Kilometer von Kairo entfernt, galt schon in der Antike als eines der sieben Weltwunder - seit 1979 sind die Ruinen der Stadt und die umliegenden Pyramiden von Giseh, Abusir, Sakkara und Dahschur auch UNESCO-Weltkulturerbe.
Paradiesischer Krater
Der Ngorongoro in Tansania hat gleich doppelten Welterbe-Status: der weltgrößte Krater am Rande der Serengeti ist nicht nur ein spektakuläres Naturschutzgebiet und Heimat von tausenden Zebras, Löwen und Flamingos, sondern gilt auch als eine Wiege der Menschheit: Unsere Vorfahren sollen hier schon vor 3,6 Millionen Jahren gelebt haben.