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Tödlicher Rauch über Indonesien

28. Oktober 2015

Jedes Jahr fackeln Plantagenbesitzer und Kleinbauern Wald und Felder illegal ab. Rauchpartikel verdunkeln den Himmel über Südostasien. Dieses Mal ist es besonders schlimm. 19 Menschen starben bislang.

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Kaum zu erkennen: Straße in Kalimantan (Foto: Getty)
Kaum zu erkennen: Straße in KalimantanBild: Getty Images/AFP/B. Ismoyo

Seit nunmehr fast drei Monaten wüten tausende Feuer in Indonesien, die auf Brandrodung zurückgehen. Auf der Insel Sumatra und in der Provinz Kalimantan auf Borneo "säubern" Farmer und Plantagenherren auf diese Weise ihr Land. Zumeist haben sie keine Genehmigung dafür, doch die Regierung agiert hilflos.

25 Millionen Menschen betroffen

Mehr als eine halbe Million Menschen leiden nach Angaben des Gesundheitsministeriums akut unter dem beißenden Rauch. Die Behörde musste die Zahl derjenigen, die infolge der unbeschreiblichen Luftverschmutzung verstarben, nun auf 19 nach oben korrigieren. Insgesamt sind rund 25 Millionen Indonesier von der verpesteten Luft betroffen. Rauchschwaden zogen inzwischen bis zur Hauptstadt Jakarta auf der Nachbarinsel Java.

Ein Soldat prüft den Boden in Palangkaraya auf Borneo (Foto: rtr)
Ein Soldat prüft den Boden in Palangkaraya auf BorneoBild: Reuters/D. Whiteside

Wie das indonesische Waldministerium mitteilte, wurden bislang mehr als 1,7 Millionen Hektar Land vernichtet. Zahlreiche Schulen sind auf Sumatra und Borneo geschlossen. Viele Flüge wurden gestrichen. Laut Experten wurde in Indonesien seit September an den meisten Tagen mehr klimaschädliches Kohlendioxid ausgestoßen als in den gesamten USA. Satellitenbilder zeigen, dass ein Drittel des indonesischen Territoriums unter Smog liegt. Auch die Nachbarstaaten Malaysia und Singapur leiden unter dem massiven Feinstaub.

Auch Singapur leidet unter den Folgen der Brandrodung (Foto: rtr)
Auch Singapur leidet unter den Folgen der BrandrodungBild: Reuters/E. Su

Urlaub auf dem Kriegsschiff?

Die Katastrophenschutzbehörde will jetzt zahlreichen Kranken Erholung an Bord von Kriegsschiffen anbieten. Elf Schiffe steuern die Krisengebiete an, wie ein Sprecher ankündigte. Sie sollen mit den Betroffenen auf das offene Meer hinausfahren. Kurzfristig sorgte an diesem Mittwoch auch etwas Regen auf Sumatra für eine leichte Besserung der Lage. Doch es war wohl nur der vielzitierte "Tropfen auf den heißen Stein".

se/fab (afpe, dpae)