Die Tiere des Jahres 2016
Der Wanderfalke war der erste Titelträger. Vor 35 Jahren wurde er zum Vogel des Jahres gekürt. Seither würdigen immer mehr Naturschutzverbände bedrohte Arten. Wir stellen die jüngsten Preisträger vor.
Schillernde Gestalt
2016 gebührt der Titel Vogel des Jahres dem Stieglitz - dem buntesten unter den Vögeln in Deutschland, einem tollen Sänger und ausdauerndernden Flieger. Da er sich auch von Stacheligem ernährt, wird er Distelfink genannt. Er lebt an Feldrändern. Da die ungenutzten Flächen zunehmend verschwinden, gilt der Stieglitz als gefährdete Art.
Ein toller Hecht...
...ist der gleichnamige Fisch. Ob sich Russlands Präsident Wladimir Putin deshalb mit diesem Pracht-Exemplar ablichten ließ? Der aggressive Raubfisch frisst Vögel, Frösche, Mäuse und sogar Artgenossen. So wird der Vielfraß länger als einen Meter. Da er zur Fortpflanzung intakte Ufer und Auenbereiche benötigt - diese aber zunehmend verbaut werden - bekam er den Titel Fisch des Jahres.
Höhlenlangbein
Der Name sagt schon alles: Die zierliche Spinne hat lange, dünne Beine, mit der sie sich in schattigen und gebirgigen Gefilden bewegt. Das Tier überwintert in Höhlen, Bergwerksstollen und Felsengewölben. Da die Spinne auf frostfreie Quartiere unter Tage angewiesen ist, soll der Titel Höhlentier 2016 den Menschen für den Erhalt solcher Lebensräume sensibilisieren.
Niedlicher Nager
An ein Wildtier denkt man beim Feldhamster nicht unbedingt. Der kleine Kerl ist aber nun nach 1996 schon zum zweiten Mal das Wildtier des Jahres. Diese Ehrung verschläft der Nager allerdings, denn von Oktober bis Frühjahr hält er Winterschlaf. Er ist vor allem durch die intensive Landwirtschaft bedroht.
Schwierige Zeit
Der Feuersalamander hat es im Moment nicht leicht: Er leidet unter der Vernichtung seiner Lebensräume, und an den vielen Fischen in eigentlich fischfreien Larvengewässern. Zudem bedroht ein tödlicher Hautpilz die kleine, nachtaktive und feuchtigkeitsliebende Art. Deswegen gibt es den Titel: Lurch des Jahres.
Keine Seltenheit
Die "Cyclosa conica", Konusspinne, wurde nicht zur Spinne des Jahres gewählt, weil sie besonders selten ist, sondern weil sie besonders gut erkennbar ist. Genauso wie ihr regelmäßig engmaschiges Netz. Die Spinne ist in ganz Europa anzutreffen, in Nadelwäldern, an Waldwegen und in Trockenrasen. Ihren Namen verdankt sie dem konischen Hinterleib.
Leicht zu übersehen
Der dunkelbraune Kugelspringer ist das Insekt des Jahres. Mit maximal vier Millimetern Länge ist er aber weder groß, noch auffällig und nicht besonders schön oder selten. Aber er steht symbolisch für die Gesundheit des Bodens und damit die Grundlage unseres Lebens. Viele solcher Urinsekten sind ein Zeichen für einen gesunden Boden.
Der Stachelbeerspanner
Dieser Nachtfalter steht weit oben auf der Roten Liste. Wegen seiner auffälligen Färbung wird er auch Harlekin genannt. Mit dieser Tracht hält er sich Feinde vom Leib. Der Harlekin wird - wie viele andere Schmetterlingsarten auch - vor allem durch die intensive Forstwirtschaft bedroht. Herzlichen Glückwunsch zum Titel Schmetterling des Jahres!
Am Rückzug
Gefährdet ist diese Schönheit glücklicherweise - noch - nicht. Aber ihr Bestand ist rückläufig. Die Klimaerwärmung macht der Libelle des Jahres, der Gemeinen Binsenjungfer (Lestes sponsa), zu schaffen, da die Gewässer, in denen die Larven heranwachsen, immer häufiger austrocknen. Die Libelle ist von Spanien bis Japan verbreitet. Eigentlich mag sie kühlere Regionen.
Trichomonas vaginalis - was?
Auch dieser unschöne Parasit erhält einen Titel: Einzeller des Jahres. Ungefähr 170 Millionen Menschen stecken sich jährlich beim Geschlechtsverkehr mit Trichomoniasis an, die von diesem sogenannten Geißeltierchen übertragen wird. Die Symptome: Juckreiz, übelriechender Ausfluss, Schmerzen beim Urinieren. Glücklicherweise lässt sich die Infektionskrankheit gut behandeln.