Die Sommerloch-Viecher
Alle Jahre wieder kriechen kuriose Tiergeschichten aus dem Sommerloch. Mal ist es "die Bestie vom Baggersee", mal eine verliebte Pinguindame. Was ist eigentlich aus den berühmten Tieren geworden?
Gerda, das Autobahnhuhn
Henne Gerda ist der Sommerstar des Jahres 2016 - obwohl es in den Medien bisher nicht einmal ein richtiges Sommerloch gab. Das Huhn lebte vier Wochen auf dem Mittelstreifen der Autobahn 4 zwischen Dresden und Neustadt. Drei Mal versuchte die Polizei, Gerda zu fangen, erfolglos. Man munkelte, sie brauche den Adrenalinkick. Am Ende rettete sie ein Autofahrer und brachte sie in eine Pflegefamilie.
Schildkröte mit Biss
Schauergeschichten von bissigen Schildkröten in deutschen Badeseen kursieren fast jedes Jahr in den Medien. Die Alligatorschildkröte Lotti zählt zu den bekanntesten. Im Sommer 2013 hielt sie wochenlang die bayerische Gemeinde Irsee auf Trab. Ein Achtjähriger war angeblich beim Baden von ihr gebissen worden. Der Weiher wurde ausgepumpt, doch Lotti konnte bis heute nicht gefunden werden.
Freiheitskampf einer Kuh
Yvonne sorgte im Sommer 2011 für mächtig Medienrummel. Die Kuh war auf dem Weg zum Schlachthof ausgebüchst und versteckte sich drei Monate lang in einem Waldstück in Oberbayern. Heute lebt Yvonne, die als "Kuh, die ein Reh sein will" bekannt wurde, auf dem Gnadenhof Gut Aiderbichl in Deggendorf. 2012 geriet sie erneut in den Fokus der Medien: als tierisches EM-Orakel.
Das traurige Ende des Problembären
Der Jubel war groß, als man den Braunbären im Frühjahr 2006 zum ersten Mal in Bayern sichtete. Bruno war schließlich seit 170 Jahren der erste freilebende Braunbär in Deutschland. Als er aber anfing Honig zu stehlen und Schafe zu fressen, stufte man den Bären als bedrohlich ein und erschoss ihn. Seit 2008 steht Bruno nun ausgestopft im Museum "Mensch und Natur" in München.
Schwanen-Romanze am See
Im Sommer 2006 schaffte es die Geschichte von Trauerschwan Petra in die Medien. Petra hatte sich verliebt - in ein Tretboot auf dem Aasee in Münster. Nach eineinhalb Jahren zerbrach die Beziehung, Petra verschwand von der Bildfläche. Erst Jahre später hörte man wieder von ihr: Der Schwan hatte sich in eine Betreuungsstation für Storche verirrt.
Der Killerwels im Weiher
2001 sorgte der Killerwels Kuno für Furore. Er hatte im Volksgarten-Weiher in Mönchengladbach angeblich einen Dackelwelpen verspeist. Zwei Jahre später trieb ein eineinhalb Meter langer und über 30 Kilo schwerer Wels tot auf dem Weiher. Obwohl der vermeintliche Hundebesitzer sich nie zu Wort gemeldet hat, wurde der tote Wels für Kuno, den Killerwels, erklärt.
Wo die Pinguin-Liebe hinfällt
Auch Brillenpinguin Sandy vom Münsteraner Allwetterzoo wurde dank einer Liebesgeschichte zum Medienstar. 1996 hatte sich das junge Pinguinweibchen Hals über Kopf in ihren Pfleger Peter verliebt. Als Peter zwei Monate aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Arbeit kam, entschied sich Sandy dann doch für einen Artgenossen. Als der wiederum 2009 verstarb, wandte sie sich erneut ihrer alten Liebe zu.
Kaiman auf Abwegen
Im Sommer 1994 machte Kaiman Sammy als "Bestie vom Baggersee" Schlagzeilen. Sammy floh bei einem Spaziergang mit seinem Besitzer im niederrheinischen Dormagen in einen See. Eine Woche lang herrschte Badeverbot, bis Taucher das 80 Zentimeter lange Kerlchen wieder eingefangen hatten. Seine restlichen Tage verbrachte Sammy im Krokodilzoo "Alligator-Action-Farm" in Hessen, wo er 2013 verstarb.