Die Schöne mit dem Kopftuch
Halima Aden ist eine Pionierin der Modebranche. Sie lief als erste Frau mit Hidschab über die Laufstege in New York, Mailand und London. Doch das Leben der Amerikanerin war nicht immer Glitzer, Glamour und Vogue-Covers.
Dieses Model passt in keine Schublade
Die Frau im Kopftuch in rot, weiß und blau, den Farben der amerikanischen Flagge, ist auf dem besten Weg, eine Modeikone zu werden. Die 19-jährige Halima Aden ist gläubige Muslimin und trägt nicht nur Kopftuch, sondern hält ansonsten auch viel Haut bedeckt. Trotzdem feiert sie in der sonst so freizügigen Modebranche einen Erfolg nach dem anderen.
Die Titelseite der Vogue
"Ich bin hier, um mit Fehlvorstellungen und Klischees über muslimische Frauen aufzuräumen," sagte das Model vor kurzem dem amerikanische Frauenmagazin Allure. Das Cover der Juli-Ausgabe schmückte natürlich Aden, mal wieder als erste Frau im Kopftuch. Einen Monat zuvor war sie auf der Titelseite der arabischen Ausgabe der Modebibel Vogue zu sehen.
Auf dem Laufsteg im Kopftuch
Aden hat seit Anfang 2017 einen Vertrag mit der Agentur IMG Models, die auch Supermodels wie die Hadid-Schwestern, Karlie Kloss und Gisele Bündchen vertritt. Bei der New York Fashion Week lief sie für die Modemarke von Rapper Kanye West, Yeezy, über den Laufsteg, wenig später in Mailand für Max Mara (siehe Foto) und Alberta Ferretti.
Vom Flüchtling zum Modestar
Geboren wurde das Model nicht in den USA, sondern in einem Flüchtlingcamp in Kenia. Mit ihrer Mutter kam Aden als Kleinkind in die Vereinigten Staaten, nach Minnesota, wo sie mittlerweile studiert. Ihre Familie stammt ursprünglich aus Somalia. In dem ostafrikanischen Land herrscht seit Jahrzehnten ein brutaler Bürgerkrieg.
Kein Krönchen, dafür aber ein Modelvertrag
Aden trat 2016 beim Schönheitswettbewerb Miss Minnesota USA an, einer Vorauswahl für den Miss USA Wettbewerb. Dort trug die Studentin Burkini statt Bikini – und sorgte damit für Schlagzeilen. Zwar schied sie in einer Vorrunde aus, doch wenig später bot ihr Ausrichter IMG Models einen Vertrag an. Was wohl Präsident Donald Trump davon hält? Bis 2015 war er der Ausrichter des Wettbewerbs.
Züchtigkeit im Trend?
Aden gilt als Vorbild junger Musliminnen, für die Trendbewusstsein und züchtige Mode kein Widerspruch sind. "Ich habe soviel mehr zu bieten als mein Äußeres", sagt Aden. "Der Hidschab schützt mich vor Aussagen wie 'Du bist zu dünn', 'zu dick'." Kritik an Ihrem Auftreten kommt sowohl von konservativen Muslimen als auch von jenen, die den Schleier als Instrument zur Unterdrückung der Frau sehen.