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Neue Ideen für die Wirtschaft

28. Januar 2009

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos geben sich seit 1971 jedes Jahr Wirtschaftsbosse und Spitzenpolitiker aus aller Welt ein Stelldichein. Globalisierungskritiker wollen auch diesmal wieder demonstrieren.

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Das Weltwirtschaftsforum versteht sich als internationale "Denkfabrik"Bild: AP

Gegründet hat das Weltwirtschaftsforum Klaus Schwab mit gerade mal 33 Jahren. Der Sohn eines Fabrikdirektors aus Ravensburg studierte zunächst Maschinenbau und promovierte dann mit 29 in Wirtschaftswissenschaften in der Schweiz.

Seine Ursprungs-Idee: Regelmäßig sollten sich westeuropäische Unternehmensführer über die neuesten amerikanischen Management-Methoden informieren. In Davos war gerade eine neue Kongresshalle erbaut worden, deren Größe perfekt passte. Immerhin brauchte Schwab Platz. 1971 war es soweit. Etwas über 400 Teilnehmer zählte das erste Treffen, das damals noch "European Management Conference" hieß.

Neue Impulse für Wirtschaft und Politik

Schweiz Weltwirtschaftsforum in Davos Klaus Schwab
Forum-Gründer Klaus SchwabBild: AP

Politisch wurde das Stelldichein der Führungskräfte erst nach der Ölkrise 1973. Neben rein wirtschaftlichen Verbesserungsmöglichkeiten ging es mehr und mehr um global bedeutsame Weichenstellungen. Neue Ideen sollten Neues in der Welt bewirken.

Tatsächlich gab es magische Momente in all den Jahren. So verhandelten Shimon Perez und Jassir Arafat beim Weltwirtschaftsforum einen Vertrag zu Gaza und Jericho. Nelson Mandela reichte Frederik de Klerk die Hand. Bill Gates stritt mit Al Gore.

Neue Dienstleistungen ergänzen das Forum

Inzwischen treffen sich auf dem Weltwirtschaftsforum Wirtschaftsexperten, Politiker, Kulturschaffende und Wissenschaftler. Sie alle kommen, um am Puls der Zeit zu sein. Davos zählt rund 2500 Forum-Besucher, finanziert von gut 1000 Unternehmen, die dafür zwischen 40.000 bis 500.000 Dollar Mitgliedsgebühr im Jahr bezahlen.

In fünf Tagen des Forums gibt es jetzt mehr als 200 Vorträge. Über das Jahr versorgt das als Stiftung organisierte Weltwirtschaftsforum weltweit Entscheider mit exklusiven Studien und Wirtschaftsberichten. Zahlreiche "Initiativen" wurden angeschoben. In der "Global Health Initiative" konnte zum Beispiel die Partnerschaft zwischen Firmen und Wissenschaft gefördert werden, um schneller zu neuen Ergebnissen im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria zu gelangen. Seit 2005 suchen beim Treffen der "Young global Leaders" junge Manager unter 40 Jahren nach Ideen für eine bessere Welt im Jahr 2030.

Provokation für Globalisierungsgegner

Schweiz Weltwirtschaftsforum WWF in Davos Vorbereitungen Stacheldraht
Mit Stacheldraht wird der Tagungsort gegen Demonstranten abgeriegeltBild: AP

Kritiker werfen der Veranstaltung vor, sie sei ein reines Schaulaufen, meist völlig ergebnislos und im Grunde eine Verschwörung neoliberaler Globalisierungsfanatiker. Inzwischen sind zwar auch Nichtregierungsorganisationen eingebunden und man öffnet den exklusiven Zirkel mit Diskussionen über Internet-Plattformen wie "Youtube" oder "Facebook".

Trotzdem gibt es regelmäßig Demonstrationen gegen das Treffen in Davos. Seit 2001 veranstalten vorwiegend linke Gruppierungen und Globalisierungsgegner das "Weltsozialforum" als eine Art Gegengipfel. (wd)

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