Die Macht der Sonne
Die Sonne beschert der Erde Licht, Leben, Wärme, Energie und Gesundheit. Sie ist so weit weg und hat doch eine unvorstellbare Kraft. Doch die Sonne hat neben Licht- auch Schattenseiten.
Strahlender Stern
Sie ist gut 149 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Und das ist auch gut so: Denn die Sonne brennt mit 6000 Grad Celsius. Bei größerer Nähe zur Erde würde sie kein Leben auf unserem Planeten ermöglichen. Und es wäre stockdunkel. Die Sonne ist übrigens kein Planet, sondern ein Stern aus Gaskugeln - und riesig: Ihr Durchmesser beträgt 1.390.000 Kilometer. Die Erde ist 109-mal kleiner.
Hotspot
Das Death Valley im Westen der USA ist einer der heißesten und trockensten Orte der Erde. Am 10. Juli 1913 wurden dort 56,7 Grad Celsius gemessen. Am 12. Juli 2012 erreichte das Thermometer 41,7 °C - in der Nacht, wohlgemerkt. Etwa 400 Tier- und 1000 Pflanzenarten sind dort heimisch. Und einige Timbisha Shoshone-Indianer leben im "Tal des Todes". Die kennen ja bekanntlich keinen Schmerz.
Verbrennungsgefahr!
Sonnenbestrahlung verändert die Haut und kann zu Sonnenbrand führen. Die Verbrennung wird durch die Ultraviolettstrahlung der Sonne verursacht. Symptome sind Rötung, Hitzegefühl, brennende Schmerzen, Blasenbildung, Fieber, Schwäche. Starke Verbrennungen müssen vom Arzt behandelt werden. Bei einer leichten, vorübergehende Schädigung der Haut hilft Kühlung mit Wasser und Lotion.
Spätschäden
Die Zahl der Hautkrebsfälle in Deutschland hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Studien belegen, dass in der Kindheit erworbene UV-bedingte Hautschäden für den Trend, am malignen Melanom zu erkranken, verantwortlich sind. Grund: Die UV-empfindlichen Stammzellen liegen sehr viel dichter unter der Hautoberfläche als bei Erwachsenen. Kinder brauchen daher besonderen Sonnenschutz.
Natürlicher Schutzfaktor
Jeder Hauttyp reagiert anders auf die Sonneneinstrahlung. Dafür ist die Pigmentierung der Haut verantwortlich. Genauer: der Farbstoff Melanin. Melanin wehrt UV-Strahlen ab. Die Haut von Schwarzafrikanern enthält besonders viele Farbpigmente. Daher ist die Gefahr eines Sonnenbrands bei sehr dunkelhäutigen Menschen auch nicht so akut wie bei hellhäutigen Europäern.
Gute-Laune-Macher
Licht wirkt bis in die kleinste Körperzelle. Die meisten Menschen verbinden schönes Wetter mit Urlaub und positiven Erinnerungen. Wohingegen viele Menschen auf der Nordhalbkugel wegen Lichtmangels unter Winterdepressionen leiden. Im Winter produziert die Zirbeldrüse Melatonin, im Sommer das Glückshormon Serotonin. Forscher vermuten, dass wir uns deshalb bei Sonnenschein so wohl fühlen.
Mehr als Modefaktor
Das Auge ist besonders empfindlich gegenüber der energiereichen UV-Einstrahlung. Das grelle Licht kann Linse und Netzhaut und das Auge dauerhaft schädigen. Eine getönte Brille ist deshalb ein Muss - und cool. Daneben schützt sie vor Falten, die durch vermehrtes Blinzeln und Zusammenkneifen der Lider entstehen. Auch bei Lichtschutzbrillen gibt es Unterschiede für die Durchlässigkeit der Strahlung.
Das Sonnen-Vitamin
"Wo die Sonne scheint, kommt der Arzt nicht hin", lautet ein Sprichwort. Das trifft besonders für Vitamin D zu. Die menschlichen Zellen bilden und speichern es, aber nur unter Sonneneinwirkung im Sommer. Es ist an Tausenden von Regulierungsvorgängen beteiligt, stärkt Knochen und hält die Zähne gesund. Außerdem belegen zahlreiche Forschungsergebnisse die Wirkung von Vitamin D gegen Krebs.
Schwarz oder weiß?
Weiße Kleidung wirft das heiße Sonnenlicht zurück, schwarze dagegen "saugt" es auf. Aber Schwarz nimmt nicht nur mehr Wärme auf, es strahlt auch mehr Wärme ab. Die Wärme, die der menschliche Körper produziert, kann durch schwarze Kleidung besser nach außen geleitet werden. Wird schwarze Kleidung locker am Körper getragen und weht ein leichter Wind, ist die Wirkung von Schwarz noch effektiver.
Energie-Speicher
Solarzellen können die geballte Kraft der Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln. Die Kollektoren fangen das Licht ein und übertragen die Wärme auf die Solarzelle. Dadurch werden in der Sonnenspeicher Elektronen frei. Die kleinen energiegeladenen Teilchen fließen in eine Richtung und erzeugen elektrischen Strom. Bei starker Sonneneinstrahlung ist die produzierte Strommenge am größten.
Mitternachtssonne
Ein Unterschied zwischen Tag und Nacht: Während die Sonne sich im Winter nördlich des Wendekreises rar macht, scheint sie Mitte Juni am Polarkreis sogar um Mitternacht. Bei dieser Sommersonnenwende erreicht sie im Verlauf des Jahres den größten Abstand vom Himmelsäquator. Sommer, Sonne, Strand locken dann auch in Skandinavien und Alaska Menschen ins Freie.
Ein Hoch auf die Sonne!
Melancholischer, gereizter, feindseliger und ängstlicher, sagten 6000 US-Amerikaner bei einer Umfrage über das eigene Befinden im Winter. Dieses Ergebnis könnte auch auf Deutsche zutreffen. Denn in der kühlen Jahreszeit haben die Biergärten geschlossen. Doch wo lässt es sich besser über die Vor- und Nachteile der Sonne philosophieren als bei einem kühlen Hellen und Sonnenuntergang?