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Die letzte Schicht

Dirk Ulrich Kaufmann18. Dezember 2015

Kenias Kleinbauern leiden unter den Anforderungen der EU +++ Im nordenglischen Kellingley wird die letzte britische Kohlenzeche geschlossen +++ Das Aus für Auguste Victoria, die drittletzte Zeche im Ruhrgebiet

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Am Rande der Verhandlungen derWelthandelsorganisation in Nairobi haben wir uns bei Menschen umgehört, die auf einen freien Handel dringend angewiesen wären: Viele der kenianischen Kleinbauern, die Rosen züchten und nach Europa exportieren, würden lieber Gemüse anbauen, das wäre einträglicher. Gemüse aber könnten sie nicht in die EU ausführen, weil die Europäer extrem hohe Anforderungen stellen.

Zu der sehr umstrittenen Wirtschaftspolitik von Englands Premierministerin Margret Thatcher vor einigen dreißig Jahren, gehörte auch der Umbau der englischen Wirtschaft hin zu einer Finanz- und Dienstleistungswirtschaft. Dieser Strukturwandel hat Millionen Arbeitsplätze in der Industrie gekostet. Auch den Bergbau hatte es hart getroffen. Eine der ganz weniger überlebenden Zechen war im nordenglischen Kellingley, dort wurde weiter gefördert. Bis jetzt.

Was den englischen Kumpel widerfährt, nämlich die Arbeitslosigkeit - das bleibt ihren deutschen Kollegen meist erspart. Hier muss keiner ins "Bergfreie fallen". Der Strukturwandel im Ruhrgebiet läuft aber nicht weniger traurig ab. Heute ist die drittletzte Zeche des Reviers abgewickelt worden: Auguste Victoria in Marl. Aber wenigstens haben nicht nur die Kumpels noch eine Zukunft, auch die Maschinen, mit denen sie "bei der Nacht" geschuftet haben, werden nicht alle verschrottet.

Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann