Die Kanzlerin und die Metaller (25.11.2013)
25. November 2013Ein international tätiges Unternehmen hat einen riesigen Vorteil gegenüber kleineren Firmen: Es kann sich nämlich weitgehend aussuchen, wo es seine Steuern bezahlen möchte. Dazu muss ein Konzern nicht einmal in ein exotisches Steuerparadies ausweichen, allein in der EU ergeben sich dem fantasievollen Steuergestalter schon zahlreiche Möglichkeiten. Das hat jetzt auch die EU-Kommission erkannt und beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen.
Dem Börsianer macht der Dax, der Index für die 30 wichtigsten börsennotierten Unternehmen Deutschlands am Handelsplatz Frankfurt, viel Freude: Der Index kennt seit Monaten nur eine Richtung: nach oben. Jetzt hören wir, dass zurzeit viele Vorstände und Aufsichtsräte Anteile ihres eigenen Unternehmens verkaufen. Das hört sich nicht gut an.
Die IG-Metall ist die größte Arbeitnehmerfachvertretung weltweit. Die Bedeutung der Metaller hat durch den Strukturwandel der deutschen Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten zwar gelitten, aber die Berliner Politiker hören noch immer genau hin, wenn die Metaller etwas sagen. Heute, bei ihrem außerordentlichen Gewerkschaftstag, hörten die Metaller einmal der Kanzlerin zu.
Im deutschen Fußball ist die Welt klar gegliedert: Da gibt es einmal den FC Bayern und dann noch ein paar Vereine. Die bezahlen zwar auch Angestellte dafür, den Fans am Wochenende was vorzukicken – aber richtig erfolgreich ist das dann nicht. Zurzeit hat Borussia Dortmund eine Mannschaft, die so gut ist, dass auch die großen Bayern Schweiß und Mühe investieren müssen, um gegen sie zu gewinnen. Aber am Ende gelingt ihnen das doch – wie am vergangenen Samstag. Während die schwarz-gelben Fans und Kicker nach der 0:3-Heinniederlage noch die Wunden lecken, können sich die Borussen-Anteilseigner freuen: Sie bekommen – zum zweiten Mal schon – eine Dividende ausbezahlt.
Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann