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Die Kandidaten der CSU für die Europawahl

Toni Maier, BR21. Mai 2004

Es ist ohne Frage ein Wettbewerbsvorteil: Die CSU tritt in Bayern mit einer eigenen Landesliste zur Europawahl an. Somit bleibt CSU-Spitzenkandidat Ingo Friedrich ganz sicher nicht allein in Brüssel.

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Derzeit sitzen zehn Christsoziale aus Bayern im Europa-ParlamentBild: AP

Die politische Konkurrenz, etwa von SPD, Grünen oder FDP, muss ihre bayerischen Kandidaten mühevoll in den jeweiligen Gesamtlisten platzieren. Somit bleibt CSU-Spitzenkandidat Ingo Friedrich ganz sicher nicht allein in Brüssel.

Friedrich wurde von seiner Partei mit über 94 Prozent als Nummer eins der Europawahl-Liste aufgestellt. Der stellvertretende CSU-Chef und Vize-Präsident des Europäischen Parlaments hat Jahrzehnte lange Erfahrungen auf der europäischen Bühne. Ihm folgen auf den Plätzen zwei und drei die Europaabgeordneten Angelika Niebler und Markus Ferber. Sichere Platzierungen haben ebenfalls ihre Kollegen Bernd Posselt und Joachim Würmeling auf den Plätzen sechs und sieben.

Neu ins EU-Parlament ziehen aller Voraussicht nach die CSU-Kandidaten Anja Weisgerber aus Schweinfurt, der Landwirt Albert Deß sowie der JU-Landeschef Manfred Weber ein – sie belegen die Listenränge vier, fünf und acht. Gute Hoffnungen kann sich auch Alexander Radwan aus Rottach-Egern auf Platz neun machen, der vor fünf Jahren bereits ein Mandat errungen hatte.

Kaum Chancen ab Platz elf

Spannend wird es hingegen für Dr. Gabriele Stauner aus Wolfratshausen auf Listenplatz zehn. Die 56-Jährige aus der Heimatgemeinde Edmund Stoibers war in den vergangenen fünf Jahren Mitglied des Europäischen Parlaments und muss auf ein ähnlich gutes Abschneiden ihrer Partei hoffen wie 1999. Die aussichtslosen Plätze elf und zwölf der CSU-Liste belegen Martin Kastler, der erst seit vergangenen November im Europäischen Parlament saß, und die Wirtschaftsanwältin Dr. Sabine Loritz.

Zwei der CSU-Europaparlamentarier treten nicht mehr an: Franz-Xaver Mayer und Ursula Schleicher beenden nach zehn bzw. 25 Jahren ihre Arbeit auf europäischer Ebene.

Wahlerfolg von 1999 schwer zu wiederholen

Zwei Faktoren machen eine Prognose darüber, wie viele CSU-Kandidaten letztendlich den Sprung ins Europa-Parlament schaffen, schwierig: Zunächst war der Partei 1999 ein bis dahin beispielloser Erfolg bei der Europawahl gelungen. Mit 64 Prozent wurde die Messlatte hoch gelegt – eine Wiederholung gilt als schwierig.

Hinzu kommt, dass die CSU in den vergangenen Monaten auch in Teilen ihres Stammwähler-Reservoirs scharfe Kritik für das Sparpaket der Staatsregierung einstecken musste. Entsprechend vorsichtig ist die offizielle Zielsetzung: "50 Prozent plus x". Acht Mandate gelten als sicher, neun als wahrscheinlich - zehn sind die stille Hoffnung.