Die großen WM-Momente
Wembleytor, "Hand Gottes" und "Das Wunder von Bern - die Fußball-Weltmeisterschaften haben viele Gechichten geschrieben. Die wichtigsten WM-Momente haben in unserer Bildergalerie zusammengefasst.
1950: Uruguay demütigt Brasilien
Alptraum bis heute: Das stolze Brasilien verliert die WM im eigenen Land gegen Außenseiter Uruguay! Totenstille im prachtvollen Rund des legendären Stadions Maracanã in Rio de Janeiro, weinende Fans auf den Rängen, als Alcides Edgardo den 2:1-Siegtreffer erzielt. Ein Remis hätte Brasilien bei der im Gruppenmodus ausgetragenen WM genügt.
1954: Das Wunder von Bern
"Aus dem Hintergrund könnte Rahn schießen…." – keine deutsche Fußball-Reportage wird öfter zitiert als die Herbert Zimmermanns. Helmut Rahn schießt die deutsche Elf beim regnerischen "Fritz-Walter-Wetter" mit seinem Treffer zum 3:2 im Endspiel gegen die scheinbar übermächtigen Ungarn auf den WM-Thron und gibt dem Nachkriegs-Deutschland ein Stückchen internationales Selbstbewusstsein zurück.
1958: Pelé erobert den Fußballthron
Der "König des Fußballs" zeigt sich erstmals auf der großen Fußballbühne: Mit 17 Jahren schießt der flinke und quirlige Pelé die brasilianische Nationalmannschaft quasi im Alleingang zum Titel und wird jüngster Weltmeister der Fußballgeschichte. Vier WMs drückt der beidfüßige Jahrhundertsportler daraufhin seinen Stempel auf und schießt insgesamt sagenhafte 1281 Tore in 1375 offiziellen Spielen.
1966: Das Wembley-Tor
...wird es in Brasilien wegen der neuen Torlinientechnologie nicht geben. 1966 allerdings bringt es England im WM-Endspiel im Wembley-Stadion das vorentscheidende 3:2: Geoff Hurst befördert den Ball zwar unter die Querlatte des Tores, von wo aus dieser nach unten prallt, aber die Torlinie nicht überquert. Die Schiedsrichter entscheiden dennoch auf Tor, Deutschland verliert das Finale mit 2:4.
1970: Das Jahrhundertspiel
Halbfinale der WM in Mexiko. Italien gegen Deutschland. Im Aztekenstadion spielt sich bei 50 Grad Celsius ein Fußballkrimi ab: Zweimal wechselt die Führung, Torchancen gibt es im Minutentakt, Elfmeter werden nicht gepfiffen. Fünf Tore fallen erst in der Verlängerung. Doch es ist wieder ein dunkles Kapitel der deutschen Fußball-Geschichte, denn Deutschland verliert mit 3:4 nach Verlängerung.
1974: Heimsieg in München
Nach anderthalb Minuten in Rückstand, dann doch das erlösende 2:1 durch Gerd Müller (l.) - die deutsche Elf bezwingt im Finale den Erzrivalen Niederlande und krönt sich bei der Heim-WM zum zweiten Mal zum Titelträger. In der Vorrunde verliert die DFB-Elf gegen die Auswahl der DDR. Es ist bis heute die einzige Fußball-WM, bei dem die Teams eines geteilten Landes aufeinander trafen.
1978: Die Schmach von Cordoba
"I wer' narrisch", schreit Österreichs Reporter Edi Finger ins Mikrofon, denn Hans Krankl schießt sein Team zum 3:2-Sieg in der Zwischenrunde gegen Titelträger Deutschland und den großen Nachbarn damit aus dem Turnier in Argentinien. Für die Deutschen ist es eine der bittersten Niederlagen - und das gegen den europäischen Nachbarn, der eigentlich im Wintersport beheimatet ist.
1986: Die Hand Gottes
Zwei geschichtsträchtige Tore in nur einem Spiel: Diego Maradona erzielt zunächst mit der "Hand Gottes" das 1:0 im Viertelfinale gegen England. Minuten später schießt der kleine Argentinier nach einem Sololauf über 60 Meter das 2:0 - das Tor wird später zum WM-Tor des Jahrhunderts gewählt. Im Finale besiegt Argentinien Deutschland 3:2 und wird zum zweiten Mal Weltmeister.
1982: Das "Attentat" auf Battiston
Ein Foul, der in die Fußball-Geschichte eingeht: In der "Nacht von Sevilla" läuft der Franzose Patrick Battiston im WM-Halbfinale auf den deutschen Torwart Toni Schumacher zu, wird von ihm niedergestreckt ,verliert das Bewusstsein und zwei Zähne. Der Schiedsrichter ahndet es nicht. Schumacher entschuldigt sich erst Jahre später, Battiston verzeiht ihm und lädt ihn sogar zu seiner Hochzeit ein.
1990: Das giftige Nachbarschaftsduell
Deutschland wird in Italien Weltmeister, siegt durch das Elfmetertor von Andreas Brehme gegen Argentinien 1:0. Im Achtelfinale kommt es im Spiel Niederlande gegen Deutschland zu einem Skandal: Frank Rijkaard spuckt Rudi Völler an, doch beide fliegen mit Rot vom Platz. Die vielen neuen TV-Kameras decken die Ungerechtigkeit auf, Rijkaard darf sich die Bilder von nun an immer wieder anschauen.
2006: Ein Kopfstoß für die Ewigkeit
Das deutsche Sommermärchen endet nach furiosen Siegen gegen Argentinien und England im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Italien. In seinem letzten Spiel wird Zinédine Zidane zum Hauptdarsteller: Erst bringt er Frankreich per Elfmeter in Führung, dann fliegt er unrühmlich vom Platz. Per Kopfstoß rächt sich der Ballkünstler an seinem provokanten Gegenspieler Marco Materazzi.
2010: Vuvuzelas und Afrika-Premiere
Das Tröten der Vuvuzelas begleitet wie das Brummen eines riesigen Hornissenschwarms alle Spiele der ersten WM auf dem schwarzen Kontinent. Südafrika empfängt die Welt, Spanien erklimmt nach dem Finalsieg über die Niederlande zum ersten Mal den Fußballthron und ist die erste europäische Mannschaft, die den Titel außerhalb Europas gewinnt.