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Die große Party in Berlin

1. Januar 2010

Schnee, Matsch und Glühwein am Brandenburger Tor: Bis zu einer Million Besucher feierten in Berlin trotz Kälte auf Deutschlands größter Party das neue Jahr. Dabei gab es einen besonderen Verkaufsschlager.

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Quadriga mit Feuerwerk (Foto: ap)
Party am Brandenburger TorBild: AP

Auf der über 2,2 Kilometer langen Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule wärmten sich die mehr als eine Million Besucher bei Minusgraden an etwa 200 Ständen, die Süßes und Deftiges aus vielen Küchen der Welt anboten. Um Punkt Mitternacht verwandelte ein zehnminütiges Silvesterfeuerwerk den Himmel über Berlin in ein buntes Farbenmeer.

Paar küsst sich vor dem Brandenburger Tor (Foto: ap)
Mittel gegen Kälte sind gefragtBild: AP

Bei knöchelhohem Neuschnee war natürlich Glühwein der große Renner. Reißenden Absatz fand im neuen wie im alten Jahr außer wärmenden Getränken im verschneiten Tiergarten aber vor allem eins: Plastiktüten, in denen eigentlich die Ware verpackt wird. "Die Leute reißen mir die Tüten aus der Hand", sagte eine Verkäuferin, während Kunden ihre Füße in die weißen Plastiktüten einwickelten. Die Sockenverkäuferin reagierte umgehend auf die unerwartete Nachfrage: Sie besorgte weitere Tüten und bot vier Stück für einen Euro an.

Grundausrüstung Mütze

Ähnlich guten Absatz fand bei Minus drei Grad die Ware eines Händlers einige Stände weiter: Er verkaufte Mützen und Handschuhe - ein Glücksfall für jeden, der sich nicht warm genug angezogen hatte.

600 Beamte sicherten die Festmeile ab. 149 Partygäste mussten vom Roten Kreuz versorgt werden. Die meisten hatten zu viel getrunken und waren gestürzt, wie ein Sprecher sagte. Viele Besucher seien aber auch einfach wegen kalter Füße ins Zelt gekommen.

Vielleicht machten viele auch die Kältesstrapaze nur mit, weil ein ganz besonderer Jahreswechsel zu begehen war - nicht nur, weil die "Nuller-Jahre" zu Ende gingen: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten stand in der Silvesternacht ein "Blue Moon" am Himmel. Dieses Phänomen eines zweiten Vollmonds innerhalb eines Monats ist sehr selten, in einer Silvesternacht konnte man es zuletzt 1990/91 beobachten. Den nächsten Silvester-Blue Moon gibt es 2028 zu bewundern.

Autor: Oliver Samson (dpa, rtr)
Redaktion: Walter Lausch