Die Geheimnisse des Mittelmeers
Zur Urlaubszeit zieht es uns an die Mittelmeerküste. Aber was versteckt sich unter der glitzernden Wasseroberfläche? Verblüffende Lebewesen teilen sich das kühle Nass mit uns - nicht alle sind angenehme Zeitgenossen.
Die Spiegeleiqualle
Mit dem schmackhaften Namen und der erstaunlichen Erscheinung macht dieses Geschöpf richtig was her. Noch dazu scheint der Stich der Qualle uns Menschen wenig bis keinen Schmerz zu bereiten. Im Gegensatz zu anderen Quallen, kann sie sich selbst bewegen, und ist erstaunlicherweise die am weitesten verbreitete Qualle im Mittelmeer.
Was wuselt denn da?
Wenn irgendetwas Unbekanntes deine Füße streift, könnte es beruhigend sein, nur an Pflanzen zu denken - doch das ist nicht immer der Fall. Eine dieser pflanzenähnlichen Kreaturen am Grund des Mittelmeeres ist die Gelbe Krustenanemone, deren Polyp jeweils bis zu 36 Tentakeln haben kann. Im Mittelmeer kommt diese Art oft in dichten Ansammlungen in der Nähe von Schwämmen, Manteltieren und Algen vor.
Nur gucken, nicht anfassen
Obwohl er auf Taucher sehr anziehend wirkt, mag dieser Meereswurm, der bis zu 35 cm Länge erreichen kann, nicht gestört werden. Wird er es doch, kann er seinem Störenfried die Borsten ins Fleisch jagen und für starke Hautirritationen sorgen. Seine strahlenden Farben sind eine Warnung für alle, die Bescheid wissen. Sollte die Botschaft nicht angekommen sein, macht es sein Name deutlich: Feuerwurm.
Der fliegende Fisch
Die "Flügel" des fliegenden Knurrhahns sind in Wahrheit sehr lange Brustflossen, die es dem Fisch ermöglichen für kurze Zeit über dem Wasser zu gleiten. Zu unserer Enttäuschung: Der fliegende Knurrhahn fliegt nicht wirklich, er ist eher ein Bodenbewohner und fährt seine Flossen erst aus, wenn Gefahr in Verzug ist und er Räuber verschrecken will. Das erweist sich dann aber als buntes Spektakel.
Hättest du dir das vorstellen können?
Dieser drei Zentimeter lange Plattwurm ist eines der rätselhaftesten Wunder, die die Natur zu bieten hat. Sein ovaler, flacher Körper hat einen Blauton, ein gelbes längsverlaufendes Band und ein dutzend weißer Streifen - die aber auch rosa erscheinen können. Zwei Tentakel auf seinem Kopf erinnern an die Ohren eines Säugetiers oder ein Schneckenhorn.
Echte Dickköpfe
Es gibt einige hier lebende Geschöpfe, die weitaus berühmter sind - aber trotzdem nicht weniger hervorstechen. Die unechte Karettschildkröte ist die am weitesten verbreitete Meeresschildkröte im Mittelmeer - doch Tourismus und die Netze der Fischereiflotten bedrohen die gemächlichen Tiere. Ihre großen Köpfe und kräftigen Kiefer helfen ihnen, die harten Schalen ihrer Beute zu knacken.
Steinbutt is watching you!
Sogar mit einer brandneuen Schwimmbrille wäre es schwer, diesen Fisch zu erkennen. Er ist da, allerdings irgendwo unter deinen Füßen. Der Steinbutt ist ein flacher Fisch mit beiden Augen auf der linken Seite seines Kopfes und er taucht mit Vergnügen im Sand und Schlick des Meeresbodens unter. Trotz dieser Tarnung ist er begehrt bei Fischern auf der ganzen Welt, denn ein Steinbutt bringt viel Geld.
Viel mehr als eine gruselige Erscheinung
Es gibt nicht viele natürliche Gefahren in den Küstenbereichen des Mittelmeeres, und das könnte der Grund sein, warum Quallen oft für große Panik sorgen. Trotz der ungerechtfertigten Kritik, die diese lästigen Badegefährten erfahren, sind sie außergewöhnliche Tiere. Beispielsweise hat die Kompassqualle 24 beeindruckende Tentakel und ändert je nach Reife ihre Sexualität von männlich nach weiblich.
Der Stern am Boden
Der Eis-Seestern kann einen eindrucksvollen Durchmesser von 70 Zentimetern erreichen, und das obwohl seine zentrale Körperscheibe relativ klein ist. Jeder seiner fünf Arme hat drei längslaufende Reihen von violetten Stacheln. Seine Heimat ist der atlantische Ozean von Island bis zu den Azoren. Sein Lebensraum reicht aber auch hinein ins Mittelmeer.
Skorpione im Wasser
Nicht alles ist friedlich und harmlos im Mittelmeer. Der Rote Drachenkopf etwa ist ein hochgiftiges Tier aufgrund seiner scharfen mit Schleim überzogenen Stacheln. Der Fisch kommt hauptsächlich in felsigen Küstenlebensräumen vor, auch wenn er manchmal in bis zu 700 m Meerestiefe zu finden ist. Er ist Fleischfresser und geht auf Jagd nach kleineren Fischen und Krustentieren.