Die "Food Revolution 5.0" kommt
Aus Kunststoff hergestellte Nährstoffe, Algenfleisch oder Pilzteig aus dem 3D-Drucker: Die Berliner Ausstellung "Food Revolution 5.0" beschäftigt sich mit der Zukunft unseres Essens.
Johanna Schmeer: Bioplastic Fantastic (2014)
Johanna Schmeer untersucht, wie enzymverstärkte Biokunststoffe durch Lichteinwirkung Nährstoffe produzieren. Sie gehört zu den 30 Designern, die sich für die Ausstellung "Food Revolution 5.0" vorstellen, wie wir in Zukunft essen werden. Die Schau zeigt, dass unsere Entscheidungen über die Nahrungsmittel, die wir konsumieren, sehr politisch sind.
Hanan Alkouh: Sea-Meat Seeweed (2016)
Da die Viehzucht allein mehr CO2 produziert als das Autofahren, hat der kuwaitische Designer Hanan Alkouh eine Vision für einen Fleischersatz aus Seetang entwickelt. Seetang gilt als Superfood. Hier wurde er so gestaltet, dass er einem riesigen Stück Fleisch auffallend ähnlich sieht.
Maurizio Montalti: System Synthetics (2011)
Der italienische Designer Maurizio Montalti hat Alternativen zu fossilen Brennstoffen erforscht und ein transparentes System erschaffen, das zeigt, wie ein Pilz Kunststoff abbauen kann, während ein anderer ihn zu Bioethanol verarbeitet. Hier zeigt eine Apparatur mithilfe von zerkleinerten Badeenten, wie Mikroorganismen unsere Abfälle entsorgen können.
Klaus Pichler: One Third (2010)
Das Fotoprojekt "One Third" des Fotografen Klaus Pichler orientiert sich an einer UN-Studie, die ergab, dass ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittel verschwendet wird, während 925 Millionen Menschen von Hunger bedroht sind. Seine Stillleben sollen auf den Überkonsum aufmerksam machen. Hier verrottet ein Haufen Erdbeeren.
Carolin Schulze: Hase aus einer Mehlwurmpaste (2014)
Falscher Hase mal anders: Die Künstlerin Carolin Schulze hat mit Hilfe eines 3D-Druckers eine Kaninchenform aus Mehlwurmpaste geschaffen, um den Ekel vieler Europäer vor dem Verzehr von Insekten zu überwinden. Ob uns ein solches Design dazu bringt, Würmer zu essen?
Chloé Rutzerveld: "Projekt Essbares Wachstum" (2014)
Auch hier war ein 3D-Drucker im Spiel: Die Industriedesignerin Chloé Rutzerveld hat mit einer personalisierten 3D-Datei einen essbaren Nährboden gedruckt, der Samen, Sporen und Hefe enthält. Innerhalb von fünf Tagen reifen die Pflanzen und Pilze, während die Hefe den Feststoff im Inneren zu einer Flüssigkeit vergärt. Rutzerveld nennt das "Hightech, aber völlig natürlich, gesund und nachhaltig."
chmara.rosinke: "Mobile Gastfreundschaft" (2010)
Diese mobile Küche wurde als Gemeinschaftsprojekt geschaffen, um zwölf Fremde zu vereinen, die für die Dauer eines Drei-Gänge-Menüs zusammensitzen sollen. "Wir haben darüber nachgedacht, wie wir ein Projekt schaffen können, bei dem wir Menschen kennenlernen, und das Ergebnis war, dass wir einen großen Tisch und Essen brauchen", sagt die Designerin Ania Rosinke.
Austin Stewart: "Second Livestock" (2014)
Dieses Projekt des amerikanischen Künstlers Austin Stewart schafft eine Matrix für Hühner und stellt sich vor, was passieren würde, wenn Tieren in Käfighaltung mit VR-Headsets ein Farmleben simuliert würde, in dem sie frei und glücklich herumlaufen können.
Henk Wildschut: "Food" (2012)
Die Fotoserie "Food" von Henk Wildschut gibt einen Einblick in die Produktion von Lebensmitteln. Diese Ferkel gehören zu den vielen Tieren, die ihr Leben in solchen klinischen Räumen verbringen, bevor sie in Lebensmittelgeschäften auf der ganzen Welt landen.