Die Bundeswehr verlässt Afghanistan
2014 endet der Kampfeinsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Neben den Soldaten müssen Tausende Tonnen Material zurück nach Deutschland: Vom Feldbett bis zur Panzerhaubitze - eine logistische Mammutaufgabe.
Ankunft in der Heimat
"Wolf" und "Boxer" (rechts) wieder in der Heimat: Diese beiden gepanzerten Fahrzeuge der Bundeswehr sind die ersten Wagen, die aus Afghanistan zurückkommen. Das Frachtschiff "Suecia Seaways" brachte sie nach Emden in Niedersachsen. Es war der erste Seetransport, der am Hindukusch eingesetztes Bundeswehr-Material nach Deutschland zurückbrachte.
Voll beladen
127 Einsatz- und Gefechtsfahrzeuge waren an Bord der "Suecia Seaways" - aber auch Container und Motoren. In der türkischen Hafenstadt Trabzon waren die Gerätschaften für den Seetransport vorbereitet worden.
Dingo an Bord
Vor dem Ausladen: Fahrzeuge von Typ "Dingo 2" bei der Ankunft in Emden. Die afghanische Beschriftung dürfte nach dem Einsatz am Hindukusch bald verändert werden.
Drehkreuz Trabzon
Die türkische Hafenstadt Trabzon ist eins von zwei Drehkreuzen für den Abzug aus dem Hindukusch. Von hier begann am 29. Juli zunächst die Verschiffung von über 200 Bundeswehrfahrzeugen nach Deutschland. Doch bis das Gerät in der Türkei ankam, mußte es einen langen Weg zurücklegen.
Schrittweiser Abzug
Seit mehr als elf Jahren ist die Bundeswehr in Afghanistan. Dabei waren die deutschen Truppen vor allem im Norden des Landes eingesetzt. Inzwischen wurden mehrere Lager geräumt. Hier wird der Operationsposten Nord in der Provinz Baghlan abgebaut.
Einsatz nach dem Einsatz
Bis Ende 2014 werden vermutlich nicht alle Bundeswehrsoldaten die Heimreise antreten. Deutschland ist bereit, sich nach dem ISAF-Mandat mit bis zu 800 Bundeswehrsoldaten im Land zu engagieren.
Aus den Provinzen ins Hauptquartier
Ein Teil des nach Afghanistan gebrachten Materials bleibt zurück. Ausgesonderte Güter werden verkauft oder verschrottet. Material und Waffen packen Gabelstapler in Container. Bereits jetzt bringen Konvois die Container und Fahrzeuge aus dem ISAF-Lager in Kundus in das 180 Kilometer entfernte Camp Marmal bei Masar-i-Sharif.
Wartung, Reinigung, Desinfektion
Um auszuschließen, dass Tierseuchenerreger nach Deutschland kommen, müssen die Fahrzeuge vor der Heimreise komplett desinfiziert werden. Vorher wird das Material gewartet und gereinigt.
Per Flugzeug aus dem Land
Die Bundeswehr besitzt keine Flugzeuge, die für den Transport schwerer und großer Fahrzeuge geeignet wären. Daher wurden riesige Antonov-124-Maschinen von einem ukrainisch-russischen Konsortium gechartert. Pro Flug können diese in ihrem 37 Meter langen Laderaum bis zu 150 Tonnen Material transportieren.
Direktflug nach Deutschland
Waffen und technisch sensible Ausrüstung werden aus Sicherheitsgründen mit den Transportflugzeugen direkt von Masar-i-Sharif nach Deutschland gebracht. So auch die Panzerhaubitze 2000.
Heimreise per Schiff
In Trabzon arbeiten rund 170 Menschen auf 30.000 Quadratmetern an der Rückführung des Materials aus Afghanistan. Rund zwei Wochen braucht ein Schiff, um von der türkischen Schwarzmeerküste durch Mittelmeer, Atlantik und Nordsee bis nach Deutschland zu fahren.